Für die Biofeldtage hat Hauptveranstalter Esterhazy 70 Hektar am Seehof in Donnerskirchen vorbereitet. Es ist eine Leistungsschau der Superlative. Die Themen reichen von Landmaschinen über Tierhaltung, Fruchtfolge und Bodenanalysen bis hin zu neuen Erntetechnologien.

An der Organisation der Biofeldtage waren auch Institutionen wie die Universität für Bodenkultur und die Landwirtschaftskammer beteiligt. „Das Ziel ist es ganz klar, Konsumenten und Produzenten wieder zusammenzubringen. Diese Schere hat sich in den letzten Jahren leider sehr stark geöffnet. Die einen wollen das, die anderen wollen das. Die wenigsten sprechen miteinander und versuchen Lösungen zu finden“, so Pannatura-Geschäftsführer Matthias Grün.
Esterhazy setzt seit fast 20 Jahren auf Bio
Esterhazy hat die Landwirtschaft schon 2002 auf Bio umgestellt und es auch wirtschaftlich nicht bereut. „Die konventionelle Landwirtschaft ist teuer, was den Einsatz von Chemie betrifft. Diese chemischen Düngstoffe und Unkrautbekämpfungsmittel sind sehr teuer. Auf der anderen Seite ist der geistige Aufwand bei der biologischen Landwirtschaft ein sehr viel höherer, weil der Landwirt nicht gleich mit der chemischen Keule die Probleme lösen kann“, so Stefan Ottrubay, Vorstand der Esterhazy-Stiftungen.
Die Besucher Wolfgang Köstenbauer (Bad Schwanberg), Bettina Draxler (Unterfrauenhaid) und Franz Winkelhofer (Rodingersdorf) über die Biofeldtage
Auf Biolandbau im großen Stil setzt auch der Gemüsebauer Werner Perlinger aus Wallern. Er baut mit einem Partner in Oberösterreich ein zwölf Hektar großes Glashaus für Biogemüse. „Geheizt wird alles mit Warmwasser. Wir fangen im Dezember diesen Jahres zum Pflanzen an. Im Februar nächsten Jahres haben wir die erste Ernte mit Paprika, Paradeiser und Gurken“, so Landwirt Werner Perlinger.
Doskozil: „Bio ist eine Lebensseinstellung“
Bei der Eröffnung wurde betont, dass das Burgenland ist in Sachen Bio ein Vorreiter ist. „Bio ist eine Lebenseinstellung. Diese Lebenseinstellung kann man nicht verordnen, aber man kann sie vorleben. Und das muss aus meiner Sicht die Politik machen“, so Landeshauptmann Hans Peter Dokozil (SPÖ).

„In der EU gibt es 8,5 Prozent Bio, in Österreich 25 Prozent und wir im Burgenland haben 37 Prozent. Als Landwirtschaftskammer beraten wir seit 40 Jahren. Ich glaube, dass hier noch ein Spielraum drinnen ist“, ergänzt Nikolaus Berlakovich (ÖVP), Präsident der burgenländischen Landwirtschaftskammer. Bei den Biofeldtagen vor drei Jahren wurden rund 8.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Diesen Wert will man auch heuer erreichen.