Plan , Hafen, Fertörakos
ORF
ORF
Politik

Fertörakos: Grüne fordern Arbeitsgruppe

Die Grünen fordern in Hinblick auf das Großprojekt am Neusiedler See im ungarischen Fertörakos eine gemeinsame, österreichisch-ungarische Arbeitsgruppe. Sie soll aus Experten bestehen, die das Vorhaben bewerten sollen.

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) werde sich diesbezüglich an die ungarische Regierung wenden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Bis ein Ergebnis vorliege, solle laut den burgenländischen Grünen kein weiterer Schritt für das Projekt gesetzt werden.

Petrik fordert „beherzteres Auftreten“ des Landes

Wie auch die „Kronen Zeitung“ berichtete, will Gewessler den ungarischen Umweltminister Laszlo Palkovics darauf hinweisen, dass das Projekt grenzüberschreitende Auswirkungen habe, weshalb man sich in Österreich erwartet hätte, in ein Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einbezogen zu werden. Nun solle eine bilaterale Expertengruppe die Angelegenheit prüfen. Damit wolle man alle Möglichkeiten gegen das Vorhaben ausschöpfen. Grünen-Landessprecherin Regina Petrik forderte außerdem die burgenländische Landesregierung zu einem „beherzteren Auftreten“ gegen das Bauprojekt auf.

Arbeiten in Fertörakos laufen

In Fertörakos laufen bereits die Arbeiten für das große Tourismusprojekt mit Hotel, Parkplatz und Hafenanlage. Zuletzt hatte ein von Greenpeace Österreich beauftragtes Gutachten dem Vorhaben ein „vernichtendes“ Zeugnis ausgestellt. Der UNESCO-Fachbeirat für Weltkulturerbe, ICOMOS International, sieht darin eine Gefahr für das Welterbegebiet.

SPÖ: Alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft

Das Burgenland habe bereits alle zur Verfügung stehenden rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Welterbekonformität des Projektes in Fertörakos sicherzustellen, erklärte SPÖ-Umweltschutzsprecher Erwin Preiner. Eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung, die das Burgenland immer wieder gefordert habe, sei vom zuständigen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in der Vergangenheit allerdings für nicht notwendig befunden worden. Preiner forderte Ministerin Gewessler auf, tätig zu werden.