1956 waren im Burgenland gerade einmal sechs Prozent der Haushalte an einen öffentlichen Wasserversorger angeschlossen. Es mussten Brunnen erschlossen und Leitungen in die Anfangs 44 Mitgliedsgemeinden verlegt werden. Eine technische Herausforderung war die Verlegung der Versorgungsleitung durch den Neusiedler See in den Seewinkel.
„Als die Gründer 1956 den Gemeindeverband aus der Taufe hoben, konnten sie sicher noch nicht abschätzen, welche enorm wichtige Pionierarbeit sie für das Burgenland geleistet haben – als wichtige Grundvoraussetzung für die bestehende Lebensqualität in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung und Mattersburg“, so Zapfl.
Investitionen in das Leitungsnetz
In der Zwischenzeit kam das 2.900 Kilometer lange Leitungsnetz in die Jahre und musste deshalb – verbunden mit hohen Kosten – sukzessive erneuert werden. „Wir haben dadurch mittlerweile ein Rekordbudget in der Investition heuer von 21,7 Millionen Euro in die Umsetzung gebracht. Ich möchte auch noch erwähnen – in den letzten 15 Jahren sind 190 Millionen Euro hier alleine nur in die Investition der 66 Mitgliedsgemeinden geflossen“, so Klaus Sommer, der leitende Bedienstete des WLV.
Wasserverbrauch steigt stetig
Herausforderungen für den WLV sind der Klimawandel und der Schutz der Quellen und Brunnen etwa durch Verunreinigungen durch die Landwirtschaft. Der Wasserverbrauch stieg in den vergangenen Jahren stetig, so der technische Leiter des Wasserleitungsverbandes Helmut Herlicska – das forderte Investitionen. „Es gibt einen starken Zuzug in unserer Region. Die Wirtschaft, das Gewerbe entwickelt sich sehr gut, aber das alles bedingt natürlich, dass wir immer daran arbeiten müssen, neue Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, so Herlicska.
Im Vorjahr wurden 16 Millionen Kubikmeter Wasser an die Kunden geliefert. Die bisherige Rekordförderung wurde heuer am 7. Juli mit 85.000 Kubikmeter erreicht. Das entspricht 85 Millionen Ein-Literflaschen Trinkwasser.