UFCSchützen, Fußball
ORF
ORF
Sport

Amateurfußball startet wieder

Ab Freitag geht es im Amateurfußball im Burgenland wieder los – es ist der dritte Anlauf, eine Meisterschaft fertig spielen zu können, nachdem zwei Mal in Folge aufgrund der CoV-Krise abgesagt wurde. In zwei Orten des Burgenlandes ist der Gang zu Sportplatz jedoch nicht mehr möglich.

Der SC Frankenau (Bezirk Oberpullendorf) aus der ersten Klasse Mitte hat den Spielbetrieb eingestellt. Auch beim ehemaligen Landesligisten SV Sigleß (Bezirk Mattersburg) bleibt der Platz, genauso wie das Damenbankerl, in der kommenden Saison leer. Schuld am Aus ist in beiden Fällen ein Mangel an Spielern. In Sigleß findet man zudem keinen neuen Obmann. „Die Leute waren natürlich alle enttäuscht. Denen hat das Herz genauso geblutet wie mir. Es waren alle fassungslos, weil niemand gewusst hat, dass es so schlimm um den Sportverein bestellt ist“, so die Vizebürgermeisterin von Sigleß Ulrike Kitzinger (SPÖ).

Nach der CoV-Pause sind zwei stillgelegte Vereine im ganzen Burgenland weniger, als viele befürchtet haben. Es könnte aber nur der Anfang sein. „Ich befürchte, dass es auch andere Vereine treffen wird, weil ich vom Obmann weiß, um welche finanziellen Summen es geht, die aufgewendet werden müssen, um so einen Betrieb aufrecht zu erhalten“, sagte Kitzinger. Sowohl in Frankenau, als auch in Sigleß, lebt aber die Hoffnung, dass es sich nur um eine Spielpause – und nicht um ein komplettes Spielende handelt. Mut zu dieser Annahme macht vor allem die intakte Jugendarbeit.

Fotostrecke mit 7 Bildern

SC Frankenau
ORF
Der SC Frankenau aus der ersten Klasse Mitte hat den Spielbetrieb eingestellt
UFC Frankenau
ORF
Der SC Frankenau aus der ersten Klasse Mitte hat den Spielbetrieb eingestellt
SV Sigleß
ORF
Auch beim Landesligisten SV Sigleß bleibt der Platz leer
Damenbankerl Sigleß
ORF
Das leere Damen-Bankerl in Sigleß
Fußballplatz Sigleß
ORF
Der Sportplatz in Sigleß
UFC Schützen
ORF
Der UFC Schützen nimmt den Spielbetrieb wieder auf
UFCSchützen, Fußball
ORF
Der UFC Schützen nimmt den Spielbetrieb wieder auf

UFC Schützen spielt wieder

Als Vorbild für die Reaktivierung könnte der UFC Schützen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) dienen. Hier wird nämlich nach sechs Jahren Pause wieder Kampfmannschaftsfußball gespielt. Der Verein steigt in der zweiten Klasse Nord wieder in den Spielbetrieb ein. „Wir haben im Vorstand diese Entscheidung getroffen, da CoV war, dass alle anderen Mannschaften auch einen gewissen Trainingsrückstand haben und wir diesen aufholen können“, so der sportliche Leiter des UFC Schützen Gerhard Reinprecht.

Ein Spielermangel ist hier nie das Problem gewesen. Nur ein neuer Vorstand musste gefunden werden. „Wir hatten immer viele Eigenbauspieler und haben sie jetzt auch noch. Das war auch der Beweggrund vom Verein zu sagen – wir nutzen die Chance, dass wir wieder mit einer Kampfmannschaft starten“, so Stefan Schindler, Spieler des UFC Schützen.

Neuerliche Angst vor Abbruch

Neben Schützen steigt auch der Nachfolgeverein des SV Mattersburg, der MSV 2020, ab der kommenden Saison neu ein – in der zweiten Klasse Mitte. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten soll jetzt zum ersten Mal seit 2019 wieder eine Meisterschaft zu Ende gespielt werden. Es ist aber nicht jeder zuversichtlich. „Ich fürchte, dass die Chance nicht sehr groß ist. Aber wichtig ist, so lange es möglich ist, werden wir dabei sein und dann wird man im Herbst sehen, wie lange es möglich ist“, so Schindler.

„Chance im Herbst durchzuspielen“

Der Präsident des Burgenländischen Fußballverbandes Gerhard Milletich sagte zu Gast in „Burgenland heute“ mit Martin Ganster, dass er glaubt, dass man im Herbst die Chance habe durchzuspielen. „Wichtig ist, dass die Funktionäre die Verantwortung wahrnehmen und wirklich darauf achten, dass die 3-G-Regel eingehalten wird. Dass wir wirklich die Besucher registrieren und jene, die diese Kriterien nicht erfüllen, abweisen – dann glaube ich, dass wir die Chance haben den Herbst durchzuspielen“, sagte Milletich.

BFV-Präsident Milletich im Gespräch

Gerhard Milletich, Präsident des Burgenländischen Fußballverbandes (BFV) im Gespräch zum Start des Amateur-Fußballs am Freitag.

Angesprochen auf die finanzielle Lage der Vereine im Burgenland meinte Milletich, dass es natürlich eine schwierige Zeit gewesen sei. „Man hat aber gesehen – vor allem in der Bundesliga im Profibereich, dann auch im gehobenen Amateurbereich Landesliga, Regionalliga – gab es den Hilfsfonds vom Sportministerium, der sehr vielen Vereinen geholfen hat. Bei den kleinen Vereinen war es etwas schwieriger, aber meinen Informationen nach haben es zwar alle schwierig gehabt, aber man kann davonausgehen, dass sie diese eineinhalb Jahre gut überwunden haben“, so Milletich.

Akademie wichtig

Grundsätzlich gehe es darum, dass man genug Funktionäre findet, die sich dieses Ehrenamt antun, damit man den Spielbetrieb aufrecht erhalten könne, so der Präsident des Burgenländischen Fußballverbandes. Angesprochen auf die Fußballakademie, meinte Milletich, dass es sehr wichtig sei, dass die Akademie weiterbesteht. „Hier muss ich dem Land dankbar sein, dass sie eingestiegen sind und den Spielbetrieb gewährleisten. Ich glaube, dass die Plattform für die Spieler aus dem Burgenland wichtig ist, dass sie so ausgebildet werden können, dass sie theoretisch die Möglichkeit haben, zu höheren Vereinen zu wechseln“, so Milletich.