Beim Rundgang durch die Räumlichkeiten des Nostalgiemuseums in Rechnitz (Bezirk Oberwart) eröffnet sich den Besuchern eine Zeitreise durch die fast vergessene Welt der Jukeboxen und Wurlitzer. Beatles-Liebhaber Otto Varga hat sich das Sammeln dieser Raritäten zu seiner großen Leidenschaft gemacht. „Die Leute sind gekommen. Es war nicht so wie heute, wo jeder Musik mit Kopfhörern hören kann. Damals musste man Geld einwerfen, damit man die Musik, die einem gefiel, hören konnte. Vor zehn Jahren habe ich dann den ersten Wurlitzer privat gekauft. Es wurden immer mehr – es ist eine Leidenschaft geworden“, so Varga.
Erinnerungen an die Coco-Bar
Varga ist als Sammler und Konzertveranstalter weit über die Bezirksgrenzen bekannt. Seine ehemaligen Stammgäste verweilen heute als Museumsbesucher in nostalgischen Erinnerungen an die legendäre „Coco Bar“. „Ich bin aus einer anderen Ortschaft. Wir mussten hinfahren – manchmal waren wir sieben oder acht Personen im Auto. Wir waren jedes Wochenende in der Coco-Bar in Schachendorf“, so Anelise Berczeny aus Althodis. „Da kommen sogar solche Erinnerungen hoch, als wir noch so klein waren, dass wir noch gar nicht in die Bar durften. Als wir dann alt genug waren, war es wunderschön“, sagte Leo Puskarits aus Schachendorf.
Holte Stars ins Südburgenland
Die Resetarits Brüder, Falco alias Hansi Hölzl, STS oder Christian Kolonovits sind nur einige wenige der namhaften Künstler, welche Otto Varga im Laufe der Zeit ins Südburgenland holte. „Es ist ein Wahnsinn, dass Otto so eine Leidenschaft hat – für Rechnitz ist es ein kleines Highlight“, so der Bürgermeister von Rechnitz Martin Kramelhofer (SPÖ). „Wenn ich manche Lieder im Radio höre, dann denke ich mir – der hat hier gespielt. Es ist immer etwas anderes, wenn man die Leute kennt“, sagte Anastasia Hatwagner, Otto Vargas Schwester. Neben knisternder Jukeboxmusik klang der Eröffnungsabend im Sonnenuntergang am Fuße des Geschriebensteins in nostalgischen Erinnerungen aus.