Getreideernte
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Landwirtschaft

Getreide: Schwache Ernte befürchtet

Das Wetter sorgt in der Landwirtschaft einmal mehr für schlechte Nachrichten. Schon jetzt zeigt sich, dass die heurige Getreideernte stark unterdurchschnittlich ausfallen wird. Gemeinsam mit anderen Institutionen hat die Burgenländische Landwirtschaftskammer zum „Erntegespräch“ im Getreideanbau geladen.

Expertinnen und Experten gehen im Burgenland heuer von einer Getreideernte von rund 270.000 Tonnen aus, im Vorjahr waren es noch 311.000 Tonnen, das sind um 13 Prozent mehr Ertrag als heuer. Der kühle Herbst, das nasse Frühjahr und die darauffolgenden Hitze- und Trockenheitsperioden haben laut Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Werner Falb-Meixner enormen Schaden verursacht. „Die Extreme sind in den letzten Jahren mehr geworden. Wir erleben in den letzten Jahren durchgehend immer mindestens eine längere Hitze- und Dürreperiode“, so Falb-Meixner.

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Einfluss hatte das schlechte Wetter vor allem auf die Hauptgetreidearten: Beim Winterweizen gibt es heuer um zehn Prozent weniger Ertrag, bei der Wintergerste sind es mehr als 40 Prozent weniger. Gleichzeitig gehen die Getreideanbauflächen zurück – heuer um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Klimawandel im Fokus der Landwirtschaftskammer

Der Klimawandel ist mittlerweile ein großer Beratungsschwerpunkt der Landwirtschaftskammer. Dabei geht es unter anderem um wassersparende Bodenbearbeitung, die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit – aber auch um Praxisversuche mit klimaresistenteren Getreidearten.

Nikolaus Berlakovich, Landwirtschaftskammer, über die Erntebilanz

Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, über die vorläufige Bilanz der Getreideernte.

„Wir haben heuer 18 konventionelle und 14 biologische Praxisversuche, wo Sorten angebaut werden und die Bauern und Bäuerinnen aufs Feld kommen können und sehen, wie die einzelnen Sorten sich entwickeln. Bei diesen 18 konventionellen Versuchen werden insgesamt 81 Sorten angepflanzt, bei den biologischen Versuchen sind es 77 Sorten“, so der Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich. Langfristig gesehen sollen sich bei diesen Versuchen jene Getreidearten herauskristallisieren, die auch in Zukunft trotz anhaltendem Klimawandel guten Ertrag bringen sollen.