2018 stellte Gabriel fünf Nistkästen am Ortsrand von Rechnitz (Bezirk Oberwart) auf. Seither wächst die Population dieser Vögel. Auch der Wiedehopf leidet darunter, dass es immer weniger Rückzugsgebiete für sie gibt. Früher seien die alten, abgestorbenen Bäume in den Streuobstwiesen stehen geblieben, heute schneide man alles um, so Gabriel. Auch die alten Kellerstöckl würden renoviert und die Wiedehopfe hätten keine natürlichen Nisthilfen mehr, daher helfe er ihnen mit der künstlichen und es zahle sich aus. Im ersten Jahr habe es neun Jungvögel gegeben, zwei Jahre später, 2020, seien es bereits 43 gewesen, erzählte Gabriel.
Wiedehopfe wurden erstmals beringt
Daniel Leopoldsberger von BirdLife Burgenland wurde auf Gerhard Gabriel und seine Wiedehopfe aufmerksam. Heuer wurden die Vögel im Naturpark Geschriebenstein zum ersten Mal mit Ringen versehen. Zur Beringung wurden auch Kinder aus der Region eingeladen, die den Vögeln einen Namen geben durften. Dass Gerhard Gabriel alle zwei Tage stundenlang bei den Kästen sitze, ermögliche es, dieses Beringungsprojekt durchzuführen, erklärte Leopoldsberger: „Weil wir genau wissen, wann sind die Kästen besetzt, welche sind besetzt, wie alt sind die Jungen. Und wir wollen eben herausfinden, wie groß das Vorkommen da ist und wollen eine flächendeckende Kartierung machen nächstes Jahr.“
Im Frühjahr 2022 wird man sehen, wie viele den anstrengenden Flug von der Sahelzone über das Mittelmeer zurück ins Burgenland schaffen. Mittels der Farbringe kann Gabriel erkennen, wo sich seine Wiedehopf-Familie herumtreibt und ob sie weiterwächst.