Aktuell liegt der Wasserstand des Neusiedler Sees bei 115,24 Meter über Adria. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen wurde der historische Tiefpunkt im September 2003 mit 115,05 Meter über Adria gemessen. Christian Sailer, Leiter der Wasserwirtschaft im Burgenland, hofft auf einen baldigen Wetterumschwung.
„Mit diesen großen Hitzetagen und mit diesen Temperaturen über 30 Grad Celsius und dem geringen Niederschlag ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir den historischen Tiefpunkt am Wasserstand erreichen könnten. Es ist aber immer die große Ungewissheit dabei, wie sich das Wetter weiterentwickelt. Der See reagiert halt sehr schnell auch auf Niederschlag und auf hohe Temperaturen, das heißt: Hohe Temperaturen und große Verdunstung, bzw. Niederschlag zeigen sich dann auch gleich im Wasseranstieg wieder“, so Sailer.
Mögliche Wasserzuleitung weiterhin Thema
Seit Jahren wird über eine Wasserzuleitung aus umliegenden Gewässern in den See diskutiert. Im Vorjahr wurde deshalb eine eigene „Task Force“ eingerichtet, deren Leiter Sailer ist – mehr dazu in Land will Donau-Wasser für Seewinkel. „Das Burgenland ist daran interessiert, dass quasi eine Wasserzuleitung aus der Mosoni-Duna – einem Altarm in Ungarn – geschaffen werden soll, auf ungarischem Staatsgebiet. Wir würden hier einen Übernahmepunkt im Bereich Andau schaffen, wo wir dann das Wasser vorrangig einmal im Seewinkel verteilen. Und unter anderem werden wir auch eine Wasserzuleitung in den See mitüberlegen und konzipieren“, so Sailer.
Offen bleibt derzeit jedenfalls noch die Frage, welche genauen Auswirkungen eine Wasserzuleitung auf das sensible Ökosystem der Region hätte. Die Grünen haben in dem Zusammenhang schon mehrmals zur Vorsicht gemahnt.