Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grünen) drängt auf die Einführung des Österreich-Tickets. Mit einer Jahreskarte von rund 1.100 Euro soll man bundesweit alle öffentlichen Verkehrsmittel von Zug bis Bus und U-Bahn benützen können. Die Regionalvarianten, also die 1er- und 2er-Stufe des Tickets, sollen – geht es nach Gewessler – erst später kommen. Dann soll man um einen Euro pro Tag in einem Bundesland und um zwei Euro pro Tag in zwei Bundesländern die öffentlichen Verkehrsmittel nützen können.
Verbund Ostregion: 1er- und 2-er-Ticket für Berufspendler
Mit der stufenweisen Einführung ist der Verkehrsverbund Ostregion mit den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, gar nicht einverstanden. Die Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Karin Zipperer fordert die gleichzeitige Einführung aller drei Stufen zumindest für die Ostregion: „Weil wir auch sehen, dass die Menschen vor allem das 1er-Ticket, das Regionalticket wollen. Beziehungsweise haben wir – gerade in der Ostregion, wo wir ja 60 Prozent des öffentlichen Verkehrs haben – sehr viele Berufspendler, und die wollen vor allem das 1er- oder das 2-er-Ticket. Das heißt, hier ist die größte Nachfrage.“
Dorner: Keine Benachteiligungen für Burgenland
Die Ostregion hat einen eigenen Vorschlag erarbeitet. Demnach sollen Niederösterreich und das Burgenland als eine Region gelten. Damit nimmt man Rücksicht auf die Pendler aus dem Burgenland nach Wien, die sonst für drei Bundesländer zahlen müssten, wer aus Niederösterreich kommt nur zwei.
Der burgenländische Verkehrslandesrat Heinrich Dorner: „Die Frau Ministerin würde gerne das Österreich-Ticket einführen, wir wollen gemeinsam ein Regionalticket einführen, wo es zu keinen Benachteiligungen zwischen Niederösterreichern oder Burgenländern kommt – sprich, die dann das selbe zahlen auf dem Weg zur Arbeit nach Wien.“
Weil die neuen Tickets günstiger sind, wollen die Verkehrsverbünde ihre Kosten vom Bund ersetzt haben. Für den Kostenersatz der Regionaltickets hat der Bund 100 Millionen Euro vorgesehen. Das sei viel zu wenig, kritisiert Zipperer.