Coronavirus

Delta-Variante: Was passiert im Herbst?

Die Coronavirus-Welle im Burgenland ist abgeflacht: Seit mehr als einem Monat bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen zwischen null und maximal zehn. Ob das Virus im Herbst wieder mit voller Härte zurückkommen wird, hängt auch vom Verhalten der jungen Menschen ab, so der Medizin- und Bioinformatiker Stephan Winkler.

Am Montag wurden im Burgenland zwei Coronavirus Neuinfektionen gemeldet worden. Im Spital liegen derzeit vier Coronavirus-Erkranke, einer davon auf der Intensivstation – mehr dazu in Zwei Neuinfektionen, vier Spitalspatienten. Besonders die Jugendlichen hätten es in der Hand, eine weitere Coronavirus-Ansteckungswelle zu verhindern, so Stephan Winkler, Medizin- und Bioinformatiker an der Fachhochschule Hagenberg (Oberösterreich). Unter den Jungen sei die Durchimpfungsrate noch deutlich zu niedrig: „Wenn es bei älteren Bevölkerungsgruppen einen Ansteckungsfall gibt, dann sind rundherum sehr viele bereits immunisiert – durch Impfung oder Genesung. Bei den Jugendlichen ist dieser Anteil noch viel geringer. Wir sollten auf jeden Fall schauen, dass wir mindestens zwischen 75 und 80 Prozent an Durchimpfungsgrad erreichen, weil sonst immer wieder die Gefahr besteht, dass die Krankheit nicht komplett ausgerottet wird.“

Keine Sorge um das Gesundheitssystem

Vor vier Wochen erreichte die Zahl der Neuinfektionen europaweit betrachtet einen Tiefpunkt. Seitdem gibt es – wohl auch wegen der Delta-Variante des Virus – wieder deutlich mehr Ansteckungen. Mitteleuropa ist noch wenig betroffen. Sehr hoch sind die Zahlen in Großbritannien, aber auch in beliebten Urlaubsländern wie Zypern, Spanien und Portugal. Winkler sieht trotzdem keinen Grund zur Panik: „Auch wenn es jetzt wieder zu Ansteckungsfällen kommt, werden die eher jüngere Personen betreffen. Und deswegen gehen wir auch nicht davon aus, dass diese Belastung des Gesundheitssystems in den Krankenhäusern so stark sein wird, wie letztes Jahr im Herbst. Ich würde ganz anders reagieren, wenn jetzt herauskommen würde, dass die Delta-Variante die Impfung bricht, wenn also auf einmal die Impfung nicht mehr wirken würde. Aber das ist ja nicht der Fall.“

Verdacht auf Delta-Variante im Burgenland

Ein Verdacht auf vier Infektionen mit der Delta-Variante kam vergangene Woche in der Gemeinde Wimpassing an der Leitha auf. Ein offizielles Ergebnis der folgenden Virusanalyse steht laut Bürgermeister Ernst Edelmann (SPÖ) noch aus. Als Reaktion auf die Verdachtsfälle wurden am Samstag in Wimpassing 200 Menschen PCR-getestet. Zehn Ergebnisse stehen noch aus, die übrigen 190 waren negativ – mehr dazu in Delta-Verdacht in Wimpassing.