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Wirtschaft

„2. Chance“ für Langzeitarbeitslose

Die Pandemie-bedingte Arbeitslosigkeit sinkt, doch in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen gibt es diesen positiven Trend nicht. Daher haben Land und AMS Burgenland im Juli das Job-Programm „2. Chance“ für alle gestartet, die länger als ein Jahr beschäftigungslos sind.

Im Burgenland gibt es aktuell 2.600 Langzeitarbeitslose. Das bedeutet, sie waren länger als ein Jahr so gut wie ununterbrochen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen ist mit 3.833 noch höher. In diese Kategorie fällt man, wenn die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr zum Beispiel durch einen längeren Krankenstand oder durch eine länger Schulung unterbrochen war. Bei den Langzeitbeschäftigungslosen verzeichnet man laut AMS seit der Coronavirus-Pandemie einen kontinuierlichen Anstieg – obwohl sich der restliche Arbeitsmarkt gerade positiv entwickelt.

Land und AMS übernehmen neun Monate Lohn- und Lohnnebenkosten

Um den Betroffenen zu helfen, wieder in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zu kommen, startet mit Juli das Projekt „2. Chance“. Für Gemeinden und gemeinnützige Organisationen, die Langzeitarbeitslose einstellen, gibt es dabei eine Fördermöglichkeit, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann(SPÖ). „Dass wir hier diese Gemeinden und gemeinnützigen Institutionen darin unterstützen, indem wir neun Monate lang die Lohn- und Lohnnebenkosten übernehmen. Das Paket ist auf ein Jahr angelegt und die restlichen drei Monate sind vom jeweiligen Arbeitgeber zu bezahlen“, so Schneemann. Die Gemeinden und gemeinnützigen Organisationen können jeweils bis zu drei Personen anstellen.

Landesrat Leonhard Schneemann und Helene Sengstbratl
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Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) und AMS-Chefin Helene Sengstbratl

Eine Millionen für Projekt budgetiert

Das Projekt ist mit einer Million Euro budgetiert, Land und AMS teilen sich die Kosten. Anträge müssen zuerst beim AMS und dann auch beim Land gestellt werden. Nicht alle Langzeitarbeitslosen könnten mit dieser Maßnahme gefördert werden, stellte AMS-Chefin Helene Sengstbratl klar. „Wir schauen uns genau an: wie schauen die Chancen aus, wie dringend benötigt die jeweilige Person einen Turbo in Form einer Förderung für die Arbeitsaufnahme. Das heißt, es gibt nicht für jede Person eine Förderung, die langzeitbeschäftigungslos ist, eben auch, weil manche Personen in Relation kurz arbeitslos sind und sich relativ leicht tun, wieder einen Job aufzunehmen.“

100 Langzeitarbeitslose sollen profitieren

Sengstbratl rechnet damit, dass 100 Langzeitarbeitslose von der „2. Chance“ profitieren können. Das Förderpaket sieht Schneemann nicht als einen Gegenentwurf sondern als sinnvolle Ergänzung zu den Maßnahmen des Bundes. Arbeitsminister Martin Kocher hat vor Kurzem klargestellt, dass das AMS die Einhaltung der Richtlinien für Arbeitslose wieder schärfer kontrollieren und sanktionieren soll – mehr dazu in AMS soll wieder schärfer sanktionieren.