Es ist ein prestigeträchtiges Projekt für das mittelburgenländische Unternehmen, wie beim Lokalaugenschein in luftiger Höhe über der prominentesten Baustelle der Republik festgestellt wurde. Die Sanierung des österreichischen Parlaments ist wohl kein Projekt wie jedes andere. „Natürlich ist der erste Eindruck schon, dass das jetzt einmal etwas Größeres ist“, so der Projektleiter Firma Rathmanner Marco Dutter.
Bereits seit zweieinhalb Jahren werkt die Firma Rathmanner auf dem Dach des Parlaments, zu Spitzenzeiten mit bis zu 15 Dachdeckern. „Es ist eine von unseren größten Baustellen – die ganzen Dächer, Blechdächer und auch die Flachdächer mit den Gründachaufbauen“, erklärte Dutter.
Dachelemente werden in Neutal vorgefertigt
Vorgefertigt werden die Dachelemente am Hauptstandort der Rathmanner Gruppe in Neutal. Rund 150 Mitarbeiter sind allein im Bereich der Dach- und Fassadentechnik beschäftigt. Tendenz steigend, die Baubranche boomt. „Die Auftragsbücher platzen. Wir sind selbst überrascht, dass sich die Lage nicht, wie jeder angenommen hat, verschlechtert hat. Wir sind aber auf das Jahr 2022 gespannt“, sagte Eigentümer und Geschäftsführer Martin Rathmanner.
Es geht auch darum, wie sich die Baustoffpreise entwickeln. Martin Rathmanner leitet erst seit kurzem in vierter Generation das vor 90 Jahren gegründete Unternehmen. Der 33-Jährige denkt groß. „Wir planen ein Büro zu bauen, wo sich die Techniker, Ingenieure, das Controlling – das gesamte Unternehmen – weiter entwickeln kann“, so Rathmanner. Es soll Konferenzräume und Kreativbereiche geben.
Neue Produktionsstätte in Planung
Weiters soll es eine neue Produktionsstätte geben – eine Erweiterung mit einer Lehrlingswerkstätte, da man das Produktportfolie um den Fotovoltaik- und Innenausbaubereich erweitern möchte, so Rathmanner. „Natürlich ist es sehr wichtig, dass wir so eine Baustelle, wie das Parlament bekommen haben, da es uns zeigt, dass wir seit 90 Jahren etwas richtig machen“, sagte Rathmanner.
Im Laufe des Jahres wird Rathmanner die Arbeiten am Dach des Parlaments abschließen können. „Jetzt während der Bauphase ist es alltäglich. Aber wenn dann alles fertig ist und man im Nachhinein seiner künftigen Familie mitteilen kann, dass man da mitgearbeitet hat, erfüllt es einen schon mit Stolz“, so Dutter. Pallas Athene vor dem Parlament ist unter anderem Göttin des Handwerks.