Rettungsautos vom Roten Kreuz und vom Arbeiter Samariterbund fuhren in einem Convoi durch die Stadt. An den Fensterscheiben klebten Plakate mit dem Aktionsmotto. Es ging um den versprochenen CoV-Bonus: zehntausende Sanitäterinnen und Sanitäter, Krankenpflegerinnen und -pfleger und Sicherheitskräfte seien noch immer ausgenommen.
„Es geht darum, dass die Rettungssanitäter keinen Coronavirus-Bonus bekommen würden – und das verstehen wir überhaupt nicht. Jene, die zuerst bei den Patienten waren, sie zu Hause abgeholt haben – manchmal auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens“, so Erich Mauersics, Landesvorsitzender Vida (Österreichische Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft) und ÖGB.
Busfahrer und Sanitäter waren gefordert
Auch Günter Unger, Betriebsratsvorsitzender beim Bus- und Transportunternehmen Blaguss, nahm an der Protestaktion teil. „Ich möchte meine Leute hier in den Vordergrund stellen, die im Bereich Fahrtendienste, Behindertentransporte tätig waren – aber auch die unzähligen Busfahrer, die in dieser Krise auch einem Infektionsrisiko ausgesetzt waren und in diesem Bonus nicht abgebildet werden“, so Unger.
Herausfordernde Arbeit
Das eigene Leben riskiert um andere zu schützen – seit den vergangenen 15 Monaten der Pandemie gilt dieser Grundsatz für Sanitäterinnen und Sanitäter noch mehr als sonst, so Josef Koch, Betriebsratsvorsitzender beim Roten Kreuz. „Sie sind deswegen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Unsere Kolleginnen und Kollegen betreuen Patienten im Infektionstransport auf vier Quadratmeter im Rettungswagen in Schutzausrüstung. Darunter ist es sehr heiß und man bekommt schlecht Luft – vor allem, wenn man vorher zwei Stockwerke tragen musste. Keiner versteht warum wir im Rettungsdienst beim Virus die Ersten und beim Bonus die Letzten sein sollen“, sagte Koch.
„Es ist eine spannende und herausfordernde Arbeit – vor allem jetzt in der Pandemiezeit. Es ist wichtig, dass auch hier Wertschätzung und Anerkennung entgegengebracht wird – von der breiten Masse, beziehungsweise von der Regierung“, so Michael Farkas, Gewerkschaftsmitglied beim Arbeiter Samariterbund. Ihren Abschluss fand die Aktion in einer Protestkundgebung in der Fußgängerzone. An dieser nahmen auch Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch und Nationalratsabgeordneter Christian Drobits (SPÖ) teil.