Mit den nationalen 30 Prozent kann das Burgenland zwar nicht ganz mithalten, aber auch hierzulande ging Ende Juni die Arbeitslosenquote stark zurück – und zwar auf 6,5 Prozent. 7.773 Burgenländerinnen und Burgenländer waren mit Anfang Juli auf Jobsuche. Die Zahl der Beschäftigungslosen sank damit um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Starker Arbeitslosenrückgang im Tourismus
Einen Rückgang gab es quasi bei allen Personengruppen, quer durch alle Bezirke. Die positivsten Entwicklungen machten sich in den Regionen im Süden des Landes bemerkbar. Spitzenreiter war die Region Jennersdorf mit 37 Prozent weniger Arbeitslosen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Rückgang der Arbeitslosen verteilte sich auch über alle Branchen. Das stärkste Minus gab es im Tourismus. Zurückzuführen sei das direkt auf die ersten Öffnungsschritte im Mai, hieß es seitens des AMS.

So viele offene Stellen wie seit 30 Jahren nicht mehr
Bedenklich bleibe hingegen die Situation der Langzeitarbeitslosen, also jener Menschen, die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind. 2.632 Menschen waren im Burgenland Anfang Juli betroffen, rund 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Rekordhoch gab es wiederum bei den offenen Stellen. Insgesamt wurden dem AMS Burgenland 2.179 offene Stellen gemeldet. Ein Wert, der zuletzt vor mehr als 30 Jahren erreicht wurde.
Schneemann: „Gut durch die Krise gekommen“
In den Arbeitsmarktdaten spiegle sich wider, dass das Burgenland bemerkenswert gut durch die Krise gekommen sei, so Arbeitsmarktlandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). In Österreich sei 2020 die Arbeitslosigkeit und rund 36 Prozent angestiegen. Im Burgenland habe man diesen Wert durch gezielte Maßnahmen auf rund 30 Prozent drücken können, so Schneemann. Alleine für die Wirtschaft haben man seitens des Landes 20,5 Millionen Euro bereitgestellt. In Sachen Langzeitarbeitslose sei der Bund mehr gefordert. Die bestehenden Projekte würden nicht ausreichen, es brauche effektivere Maßnahmen, so Schneemann.