Die Stätte soll ein Ort des Gedenkens an die Schrecken des Nationalsozialismus sein und das Schicksal der Opfer sichtbar machen. Initiiert wurde die Errichtung vom Verein Neusiedler Stadtarchiv, erklärte der Gründer des Vereins, Volkskundler Sepp Gmasz. Das Stadtarchiv verstehe sich auch als Gewissensinstitution für die Stadt und da sei es höchste Zeit gewesen, die Geschichte der Juden und der Roma nicht nur aufzuarbeiten, sondern auch gemäß einer ordentlichen Erinnerungskultur an dieses grausame Kapitel der Stadtgeschichte zu erinnern.

Böhm: Denkmäler wichtige Orte der Erinnerung
Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) verwies darauf, dass Denkmäler wichtige Orte der Erinnerung seien, um das Gedächtnis an frühere Zeiten für die Nachwelt zu erhalten. Ein achtsamer Umgang mit der Geschichte der Stadt sei ihr ein großes Anliegen, so Böhm.

41 Namen bekannt
Die gläserne und beleuchtete Gedenktafel, die sich in einer Nische an der Mauer zum Pfarrgarten befindet, erinnert an die ermordeten Neusiedler und Neusiedlerinnen, so Martin Pieber, der die Namen der Opfer recherchierte: „Die Menschen, die umgekommen sind, waren wirklich Teil dieser Stadt und haben mitten in der Stadt unter den anderen gelebt.“ Momentan seien 41 Namen bekannt, darunter 24 Juden, 13 Euthanasie-Opfer und vier Roma. Die Gedenkstätte soll aber auch als Mahnmal dafür stehen, dass sich dieses dunkle Kapitel der Stadtgeschichte niemals wieder wiederholen darf.