Burg Güssing
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Politik

Entscheidung in Güssing

Soll in Güssing die Burg zu einem Veranstaltungszentrum ausgebaut oder das bestehende Kulturzentrum saniert werden? Diese Frage ist am Sonntag Thema einer Volksbefragung im gesamten Bezirk Güssing. Rund 23.000 Wahlberechtige können mitstimmen.

Das Land Burgenland informierte in den vergangenen Wochen umfassend über die beiden Varianten. Entscheidet sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Burg, investiert das Land rund 55 Millionen Euro. Im Burghof würden ein Veranstaltungssaal mit 500 Sitzplätzen und eine Freiluftbühne errichtet. Der Plan sieht weiters die Sanierung von Restaurant und Terrasse sowie den Bau von zwei neuen Liften vor.

Modell für ein Kulturzentrum auf Burg Güssing
Foto & Rendering: Muik/Pichler & Traupmann/Lohrmann
Modell für Ausbau der Burg

Findet die Variante Kulturzentrum eine Mehrheit, wird das in die Jahre gekommene Gebäude baulich umfassend renoviert – etwa der große Saal mit 500 Plätzen. Der Innenhof würde überdacht, das Restaurant modernisiert. Investitionssumme: zirka 20 Millionen Euro.

Modell für neues KUZ in Güssing
Foto & Rendering: Muik/Pichler & Traupmann/Lohrmann
Modell für neues KUZ Güssing

Doskozil: Land kann nur eine Variante finanzieren

Egal welche Variante letztlich realisiert wird, Stadt und Bezirk werden jedenfalls profitieren, betonte der für Kultur zuständige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Güssing solle als attraktiver Kulturstandort für die ganze Region aufgewertet werden. Doskozil sagte aber auch, dass das Land nur eine der beiden Varianten finanzieren könne und er wies darauf hin, dass doppelt angekreuzte Stimmzettel laut Volksbefragungsgesetz ungültig sind.

Die Bezirks-ÖVP hatte ja dazu aufgerufen, beide Varianten anzukreuzen, weil man beides wolle. Sie tritt dafür ein, beide Standorte auszubauen. Die ÖVP schade mit ihrem Aufruf der demokratiepolitischen Kultur im Land, kritisierte die SPÖ. Die ÖVP wies diese Kritik zurück und meinte, die Frage, ob Burg oder Kulturzentrum ist für Landeshauptmann Doskozil kein Ruhmesblatt gelebter Demokratie, sondern schließe von vornherein all jene zur gültigen Abgabe ihrer Stimme aus, die für beide Varianten seien.

Letzte Wahllokale schließen um 14.00 Uhr

Die meisten Wahllokale schließen am Sonntag zu Mittag, jene in der Stadtgemeinde Güssing als letzte um 14.00 Uhr. Wahlberechtigt sind rund 23.000 Personen in den 28 Gemeinden des Bezirks.