Offen gelegtes Hügelgrab in Schandorf
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Chronik

Schandorf: Blick ins Hügelgrab

In Schandorf (Bezirk Oberwart) wurde jetzt im Rahmen eines gemeinsamen archäologischen Projekts mit Ungarn ein Hügelgrab geöffnet. In Schandorf gibt es etwa 200 Hügelgräber. Erstmals kann nun in das Inneres eines dieser Gräber geblickt werden.

Schicht um Schicht wurde der etwa drei Meter hohe Grabhügel abgetragen, bis in der Mitte des Hügels eine quadratische, mit Steinen eingefasste Grablege zum Vorschein kam. Darin fand man Grabbeigaben, Keramikreste, Bronzeobjekte, Reste einer Feuerbestattung, auch eine offenbar geopferte Kinderleiche. Das Grab stammt aus der frühen Eisenzeit, etwa 800 bis 400 vor Christus. Die Funde werden nun im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperation in Steinamanger (Szombathely) ausgewertet.

Archäologiepark nach dem Vorbild Carnutums möglich

In Schandorf hofft man auf touristische Nutzung. „Es gibt viele Ideen, unter anderem gibt es einen grenzüberschreitenden Archäologiepark, den wir vielleicht verwirklichen wollen, mit unseren ungarischen Projektpartnern“, sagt Bürgermeister Werner Gabriel (SPÖ). Dazu seien aber noch Auswertungen notwendig und man müsse auch abwarten, was das Land vorhabe.

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Fundstücke aus dem Hügelgrab
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Fundstück aus dem Hügelgrab
Fundstücke aus dem Hügelgrab
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Fundstücke aus dem Hügelgrab
Archäologinnen bei der Arbeit
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Archäologinnen bei der Arbeit

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) schweben mehrere archäologische Zentren im Burgenland vor, wo man – nach dem Beispiel von Carnuntum – Geschichte erleben kann. In einer ersten Phase werden nun die Standorte beurteilt, so Doskozil. Nächster Schritt sei eine Organisationseinheit und erst dann werde beurteilt, wie man das stufenweise umsetzen könne. Schandorf hat in diesem Projekt gemeinsam mit Burg ganz besonders gute Karten.

Ausgrabungen in Schandorf

Erstmals kann man in Schandorf das Innere eines Grabhügels sehen. Im Rahmen eines grenzüberschreitenden archäologischen Projektes wurde eines der 200 Hügelgräber von Schandorf geöffnet.

Das geöffnete Hügelgrab wird nach der wissenschaftlichen Erfassung wieder zu- bzw. aufgeschüttet, sodass in wenigen Monaten nichts mehr an die Grabung erinnern wird.