Junge Seeadler
APA/WWF/Stefan Knöpfer
APA/WWF/Stefan Knöpfer
Tiere

Seeadler im Aufwind

Vor 20 Jahren hat der Seeadler in Österreich noch als ausgerottet gegolten, heute gibt es etwa 45 Brutpaare. Der Naturschutzerfolg geht auf strengen europaweiten Schutz zurück, an dem auch der WWF beteiligt ist, der heuer sechs Jungadler im Burgenland und in Niederösterreich mit GPS-GSM-Sendern ausgestattet hat.

Die größte Bedrohung der heimischen Population ist die illegale Verfolgung durch Abschüsse und Vergiftungen. Kollisionen mit Fahrzeugen, Stromleitungen und Windkraftanlagen sind laut der Naturschutzorganisation ebenfalls ein Problem. „Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten. So können wir die Schutzmaßnahmen laufend optimieren“, sagte WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides.

Sender behindern die Vögel nicht

Die federleichten Telemetrie-Datenträger beeinflussen die Adler nicht in ihren Bewegungen und fallen nach drei bis vier Jahren von selbst ab. An den Beinen befestigte Ringe der Österreichischen Vogelwarte sorgen dafür, dass die Tiere ein Leben lang identifiziert werden können.

Seeadler wird besendert
APA/WWF/Florian Kozak
Die Sender fallen nach einiger Zeit von selbst ab

Besendert wurde heuer in den Donau-Auen, westlich des Neusiedler Sees entlang des Leithagebirges sowie im Reservat des WWF in den March-Thaya-Auen. Im „schlossORTH“-Nationalpark-Zentrum können die Flugrouten in der aktuellen Seeadler-Ausstellung auf einer digitalen Europakarte nachverfolgt werden. „Je mehr man über Streifgebiete, Paarungsverhalten, Rast- und Überwinterungsplätze weiß, umso besser kann man sie vor Gefahren schützen“, sagte Matthias Grün von den Esterhazy Betrieben, die mit dem WWF beim Naturschutz kooperieren – mehr dazu in Esterhazy und WWF: Schutz der Seeadler.

Viele Jungvögel

Im vergangenen Jahr gab es in Brutgebieten im Waldviertel zwölf Brutpaare mit neun Jungvögeln, der Nationalpark Donau-Auen zählte fünf Paare und sechs Junge, an der Donau westlich von Wien in Nieder- und Oberösterreich wurden noch einmal fünf Paare und vier Jungvögel gezählt, in den March-Thaya-Augen weitere fünf Paare und ebenso viele Junge. Im Weinviertel beobachteten die Naturschützer drei Brutpaare und zwei Junge, im Nordburgenland weitere drei Paare und drei Jungvögel, und die Oststeiermark sowie das Südburgenland brachten es gemeinsam auf zwei Brutpaare und vier Jungvögel.