Chronik

Vorwürfe zu Unterkünften von Assistenzsoldaten

In einem anonymen Schreiben an den ORF Burgenland kritisiert der Verfasser die Unterkunft für Assistenzsoldaten in Schachendorf (Bezirk Oberwart), unter anderem wegen Schimmel und zu weniger Sanitäranlagen. Militärkommandant Gernot Gasser weist die Vorwürfe zurück, kündigt aber die Verlegung der betroffenen Soldaten nach Rechnitz an.

Im Burgenland sind derzeit 600 Soldaten des österreichischen Bundesheeres im Assistenzeinsatz. Passende Quartiere für diese Soldaten zu finden sei teilweise eine große Herausforderung, so Gasser. 40 Soldaten sind aktuell in der Grenzgemeinde Schachendorf – rund 750 Einwohner – in einem privat angemieteten Quartier untergebracht.

In dem an den ORF Burgenland gerichteten anonymen Schreiben kritisieren die als Absender genannten „Freunde der Soldaten des Bundesheeres“ dieses Quartier heftig. In dem Schreiben ist zum einen die Rede von Schimmel, zum anderen wird kritisiert, dass sich 20 Soldaten ein WC und eine Dusche teilen müssten. Laut Gasser sei das Quartier zwar nicht optimal, aber er und der Militärkommandant Stellvertreter hätten sich selbst ein Bild gemacht: „Wir waren mehrmals in Schachendorf. Von Schimmel haben wir nichts gesehen. Für diese 40 Mann in Schachendorf wären beispielsweise vier Duschen und vier WCs vorzusehen, und wir haben dort insgesamt sechs Duschen und sechs WCs, also, das ist in Wirklichkeit kein Thema.“

Altes Zollgebäude in Rechnitz als Alternative

Das Bundesheer suche seit Monaten nach einem Alternativquartier. Ein solches wurde Anfang Juni mit dem alten Zollgebäude in Rechnitz gefunden. „Wir haben das jetzt angemietet, und dieses Zollgebäude wird derzeit von unseren Baupionieren auch räumlich so adaptiert, dass es bestmögliche Rahmenbedingungen für die Soldaten bietet. Das heißt, in zwei Wochen ist die Unterkunft in Schachendorf Geschichte und wird Rechnitz bezogen“, so Gasser.

Grenzsicherung und Covid-19-Einreise-Kontrollen

Die insgesamt 600 Assistenzsoldaten im Burgenland unterstützen die Polizei in zwei Bereichen, einerseits bei der Grenzsicherung. „Was die Migration betrifft, ist die Lage aus meiner Sicht angespannt, also, wir haben eine deutlich höhere Migrationslage als im letzten Jahr“, sagte Gasser. Andererseits unterstützen die Assistenzsoldaten bei den Einreisekontrollen an der Grenze aufgrund des Coronavirus. Auch das sei alles andere als ein leichter Job: „Die Bereitschaft, sich solchen Kontrollen zu unterziehen, sinkt. Und die Freude von Personen, die die Grenze überschreiten wollen und dann eine halbe Stunde oder noch länger im Stau stehen, ist auch enden wollend“, so Gasser.