Wirtschaft

Weniger Firmenpleiten im ersten Halbjahr

Das Coronavirus hat zwar die Wirtschaft in eine Krise gestürzt, die große Pleitewelle blieb bislang aber aus. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es im ersten Halbjahr 2021 um rund die Hälfte weniger Unternehmensinsolvenzen. Das geht aus einer aktuellen Hochrechnung des Kreditschutzverbandes (KSV) von 1870 hervor.

Genau 1.000 Unternehmensinsolvenzen gab es österreichweit im ersten Halbjahr, rund 2.000 waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dieser Trend spiegelt sich auch im Burgenland wider. 43 Unternehmen meldeten von Jänner bis Juni dieses Jahres Insolvenz an – um die Hälfte weniger als im Vorjahr. Aber der Schein trügt, hieß es vom KSV.

Verzögerungen durch staatliche Hilfen

Finanzämter und Gesundheitskassen seien nach wie vor äußerst zurückhaltend bei der Einbringung von Konkursanträgen, so Alexander Klikovits, Leiter für Unternehmensinsolvenzen im KSV für Burgenland und Niederösterreich. Viele Insolvenzfälle würden durch die staatlichen Hilfen kaschiert werden und dann im zweiten Halbjahr ans Licht kommen, prophezeit Klikovits.

Die größte burgenländische Insolvenz im ersten Halbjahr betraf das Unternehmen Josef Kollarits GmbH in Stoob (Bezirk Oberpullendorf). Die Firma erzeugt und vertreibt Metallwaren – etwa Zäune und Garagentore. Der Schuldenberg lag bei rund 9 Millionen Euro.

Kaum Veränderungen bei Privatkonkursen

Bei den Privatkonkursen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel verändert. Österreichweit gab es einen Rückgang von rund vier Prozent, im Burgenland eine Steigerung um vier Fälle. Der österreichweite Rückgang wird vom KSV mit der demnächst in Kraft tretenden Novelle der Insolvenzordnung begründet, weil die Entschuldungsdauer für Privatpersonen laut den Gesetzesentwürfen von fünf auf drei Jahre verkürzt werden soll.