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Preisexplosion bei Schrott

Nicht nur Baustoffe wie Holz und Stahl sind in den vergangenen Monaten massiv teurer geworden, auch Altmetall. Es gibt nämlich eine weltweite Verknappung bei Industrie- und Edelmetallen. In der Branche spricht man bereits von einer Preisexplosion bei Schrott.

„Endstation Schrottplatz“ heißt es für vieles, was in alter Form nicht mehr verwendet werden kann. Das reicht vom Nagel bis zum einstigen Neuwagen. Lagen die Preise für Altmetalle vor wenigen Monaten noch auf sehr niedrigem Niveau, so schossen sie jetzt nahezu senkrecht in die Höhe. „Der Schrottpreis hat sich in den letzten Monaten verdoppelt, oder nahezu mehr als verdoppelt. So eine Situation hatten wir in den letzten Jahren nicht. Wenn jetzt zum Beispiel normaler Mischschrott angeliefert wird, können wir jetzt je nach Qualität zwischen 100 Euro bis 250 Euro pro Tonne vergüten“, so Altstoffe-Entsorgungsunternehmer Nikolaus Stipits aus Rechnitz.

Noch größer sind Erlöse für Edelmetall: Für reines Kupfer zahlt der Schrotthandel derzeit bis zu 6.000 Euro pro Tonne. Der Alu-Schrottpreis bewegt sich zwischen 500 Euro und 1.000 Euro pro Tonne. „Die Gründe liegen einerseits darin, dass es bei uns eine massive Bautätigkeit gibt, andererseits erhöht China seine Umweltstandards. China will einen Großteil seiner Stahlproduktion mit Schrott durchführen – ähnlich wie in Europa. So führt das dazu, dass massive Mengen an Schrott auch nach China gehen und so am europäischen Markt die Preise gehoben werden“, so Stipits.

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Der Schrottplatz der Firma Stipits
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Der Schrottplatz der Firma Stipits
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Der Schrottplatz der Firma Stipits

Hoffen auf stabile Situation

Im Burgenland fallen im Jahr rund 20.000 Tonnen Schrott an. Die Firma Stipits in Rechnitz zählt zu den größten Schrotthändlern im Burgenland. Rund 10.000 Tonnen werden hier jedes Jahr angeliefert, sortiert und zerkleinert. Die Abnehmer sind andere internationale Schrotthändler, Stahl- und Schmelzwerke.

Ob sich die Preisspirale bei Schrott weiter nach oben dreht, lässt sich im Moment noch nicht abschätzen. „Momentan wissen wir nicht, womit wir rechnen sollen. Wir hoffen, dass die Situation annähernd stabil bleibt. Es ist aber ein weiterer Preisanstieg nicht auszuschließen“, so Stipits. Übrigens – für ein Autowrack hat der Schrotthandel zuletzt 70 Euro bezahlt – allerdings unterliegen gerade Wracks großen Preisschwankungen.