Wundmanagement, Therapiezentrum Kogelberg in Drassburg, Krankenschwester Simone Knopf und Roswitha Wallner
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„Pflege im Burgenland“

Wundmanagement für Wundheilung

Bei schweren, chronischen, schlecht heilenden Operationswunden, Schürf- und Bisswunden sollten Profis Hand anlegen. Im Therapiezentrum Kogelberg in Draßburg (Bezirk Mattersburg) arbeitet die ausgebildete Krankenschwester Simone Knopf als zertifizierte Wundmanagerin.

Simone Knopf beurteilt eine Wunde und setzt verschiedene Maßnahmen zur Wundheilung ein. Die Krankenschwester legt nicht nur spezielle Wundauflagen auf, sie kommuniziert auch mit dem Hausarzt und Bandagisten des Patienten. Eine Kundin im Therapiezentrum Kogelberg ist Roswitha Wallner. Die 81-jährige Frau aus Hirm hat einen langen Leidensweg hinter sich. Begonnen hat alles mit einer kleinen Schnittverletzung bei der Pediküre. Die Wunde wurde größer und größer, bis Roswitha nach drei langen Krankenhausaufenthalten einige Zehen amputiert werden mussten. Die 81-jährige ist Diabetikerin.

Knopf setzt zur Wundheilung die Lasertherapie ein. „Durch den Laser kommt es zu einer wesentlich besseren Durchblutung der Wundstellen, die Entzündung geht zurück und die Schmerzen werden gelindert. Meine Patienten haben chronische Wunden, es dauert mitunter Wochen oder Monate bis die Wunden abheilen, aber die Schmerzen werden sofort reduziert. Das ist ein wesentlicher Pluspunkt“, so die zertifizierte Wundmanagerin aus Draßburg.

Wundmanagement, Therapiezentrum Kogelberg in Drassburg , Krankenschwester Simone Knopf und Roswitha Wallner
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Krankenschwester Simone Knopf mit ihrer Patientin Roswitha Wallner aus Hirm bei der Lasertherapie

Kompressionstherapie: Wassereinlagerungen gehen zurück

Karoline Mladenschitz wird zwei Mal wöchentlich im im Therapiezentrum Kogelberg behandelt. Die 94-Jährige klagt über geschwollene Beine mit Wassereinlagerungen. Eine Möglichkeit, Venenleiden und Wassereinlagerungen in den Beinen zu behandeln, ist die Kompressionstherapie: „Bei dieser Therapie werden Kompressionsbandagen angelegt, damit gestautes Wasser aus den Beinen geleitet wird. Somit wird die Wunde trockener. In einem schwammigen Gewebe ist keine Wundheilung möglich“, so Knopf. Die Wundmanagerin behandelt bettlägerige Menschen, die nicht mobil sind, auch in deren vier Wänden.

Wundmanagement, Therapiezentrum Kogelberg in Drassburg , Lymphdrainage,Massage
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Lymphdrainagen tragen zur Entstauung des Gewebes bei

Diabetiker besonders gefährdet

Es sind vor allem Diabetikerinnen und Diabetiker, die im Therapiezentrum Kogelberg behandelt werden. Eine Wunde heilt schneller, wenn der Zuckerspiegel im Lot ist. Um das zu fördern, werden auch Muskelaufbau und Bewegung, Physiotherapien und Massagen unter einem Dach angeboten. Lymphdrainagen tragen beispielsweise zur Entstauung des Gewebes bei, und das fördert wiederum die Wundheilung.

Förderungen vom Land Burgenland

Das Land Burgenland fördert die Behandlungskosten für das Wundmanagement. Menschen, die von den Rezeptgebühr befreit sind und unter anderem eine chefärztliche Bewilligung vorweisen können, bekommen bis zu 52 Euro pro Behandlung vom Land gefördert. Menschen, die nicht von der Rezeptgebühr befreit sind, bekommen bis zu 26 Euro pro Behandlungseinheit vom Land zurück. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen zertifizierte Wundmanager aufsuchen, die am Pilotmodell „Wundmanagement“ des Landes Burgenland teilnehmen. Das sind derzeit sieben Fachkräfte im Burgenland.