Steinkäuze
ORF
ORF
Tiere

Nach Hilfe: Babyboom bei Steinkäuzen

Für ein kleines Wunder braucht es manchmal nur viel Engagement: Josef Paar aus Antau und Hans Wurm aus Gols haben erreicht, dass Steinkäuze im Burgenland wieder heimisch sind und sich kräftig vermehren.

Unermüdlich sind Hans Wurm und Josef Paar in Sachen Steinkauz unterwegs. Sie kontrollieren fast täglich die selbst gebauten Nistkästen, die an Gebäuden, Bäumen und an Eisenstehern angebracht sind. Die Kästen müssen regelmäßig gereinigt werden, damit die Küken ein sauberes Nest haben. „Wenn Du den Nistkasten aufmachst im Mai und es ist ein Weiberl drinnen mit Jungen – mehr geht nicht, besser geht’s nicht“, sagte Wurm über seine Motivation. Diese Freude treibe ihn und seinen Freund an, sie seien beide Pensionisten und hätten Zeit, das sei ein schönes Hobby. Er sei durch Zufall zum Steinkauz gekommen, erzählte der Tierschützer. Er sei einmal beim Beringen dabei gewesen, habe sich in den Vogel „quasi verliebt“ und sich geschworen, dem Vogel zu helfen.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Steinkauz
ORF
Steinkauz
Hans Wurm und Josef Paar auf ihrem Rundgang
ORF
Die Tierschützer auf ihrem Rundgang zu den Nistkästen der Steinkäuze
Josef Paar kontrolliert Steinkauz-Brutkasten
ORF
Josef Paar kontrolliert Nistkasten
Steinkauz
ORF
Steinkauz
Steinkauz
ORF
Steinkauz
Hans Wurm klettert zu einem Brutkasten hoch
ORF
Hans Wurm klettert zu Nistkasten hoch
Steinkauz
ORF
Steinkauz
Steinkauz
ORF
Steinkauz
Brutkasten
ORF
Nistkasten

Steinkauz steht auf roter Liste

Der kleine Steinkauz steht seit vielen Jahren auf der roten Liste der gefährdeten Brutvögel in Österreich. Auch im Burgenland hat sich der Vogel rar gemacht. Nur vier Brutpaare wurden vor vier Jahren gezählt. Heute freuen sich die zwei Pensionisten über mehr als 60 Brutpaare im Bezirk Neusiedl am See. Der Steinkauz habe keine Lobby, obendrein sei er als Totenvogel verschrien und man mache ihm seit Jahrhunderten das Leben so schwer wie möglich, erklärte Josef Paar. Das Resultat sehe man: Früher sei der Steinkauz auf jedem Stadl gesessen, heute könne man ihn mit der Lupe suchen.

Hans Wurm, Josef Paar und Winzer Gernot Heinrich
ORF
Die Tierschützer mit Winzer Gernot Heinrich

Ehrenamtlicher Einsatz

Auch im Weingarten von Gernot Heinrich in Gols gibt es einige Nistkästen samt Nachwuchs. Der Winzer freut sich über die Steinkauzfamilien auf seinem Grundstück. Fördergelder brauchen die burgenländischen Tierschützer nicht. Sie arbeiten ehrenamtlich, werden aber von Tischlereien in Gols und Zemendorf mit Material versorgt. Der Erfolg sei der schönste Lohn, sagen sie. Langsam, aber sicher scheint sich die Steinkauz Population im Burgenland zu erholen – nicht zuletzt dank der Hilfe der beiden Tierschützer.