Für die fünfwöchige Probenzeit wurde ein aufwendiges Sicherheitskonzept erarbeitet. Daher war auch am ersten Probentag in Mörbisch nichts wie in den Jahren davor. Die Künstler mussten in eine Teststraße, bevor sie das Festivalgelände betraten. Empfangen wurden sie vom künstlerischen Leiter Peter Edelmann: „Die Leute kommen eine Stunde früher, sind angehalten, zuerst einmal einen Gesundheitsbogen auszufüllen. Getestet wird jeden Tag.“
Gelände in Zonen eingeteilt
Es gebe für alle Ensemblemitglieder einen Selbsttest, damit sei für alle ein gewisser Lernprozess verbunden, erklärte Geschäftsführer Dietmar Posteiner, der die ordnungsgemäße Umsetzung des Sicherheitskonzeptes überprüft und während der gesamten Testung anwesend ist. 120 Künstlerinnen und Künstler waren für den ersten Probentag angemeldet. Man habe das gesamte Gelände in Zonen eingeteilt, so Posteiner. Jeder bekomme einen Mitarbeiterausweis, auf dem genau vermerkt sei, in welchen Zonen am Gelände er sich aufhalten dürfe.
„Sind dankbar, wieder arbeiten zu dürfen“
„Ich möchte euch wirklich bitten, Verantwortung zu übernehmen – für euch, für uns alle“, appellierte auch Edelmann an die gesamte Crew. Es ist nicht erwünscht, dass sich die Künstler außerhalb der Probenzeit mit anderen Menschen treffen – von Familienmitgliedern abgesehen. Durch die Zonen am Gelände soll eine Cliquenbildung vermieden werden. Die Stimmung war trotz der Sicherheitsauflagen am ersten Probentag gut. Der allgemeine Tenor: „Wir sind dankbar, wieder arbeiten zu dürfen“.
Werner Sobotka führt bei der „West Side Story“ in Mörbisch Regie. Er versetzt die Künstlerinnen und Künstler ins New York der 50er-Jahre. Hier werden sich die Jets und Sharks – zwei Jugendgangs – einen erbitterten Straßenkampf liefern. „Ich möchte nichts Langweiliges machen“, lautet Sobotkas Credo. In der „West Side Story“ gehe es viel um Kampf und Bandenkriege und man habe auf der Seebühne so viele Möglichkeiten, man könne Parcours-Klettern, Stunts machen und man könne sich wirklich nachrennen. Eine Hauptrolle des Musicals ist mit einem Burgenländer besetzt: Paul Csitkovics spielt Bernardo, den Bruder der so tragisch verliebten Maria.