Vögel im Naturpark Neusiedler See-Seewinkel
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Umwelt

Greenpeace-Studie: Artensterben schreitet voran

Immer mehr Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Das zeigt ein Studie von Greenpeace Österreich. 39 Prozent aller Tierarten sind in Österreich mittlerweile gefährdet. Auch im Burgenland schreitet das Artensterben drastisch voran.

Wie ernst die Lage im Burgenland ist, zeigt vor allem die Situation am Neusiedler See. Im vergangenen Jahr wurde der niedrigste Wasserstand seit 1965 gemessen. Auch in Zukunft wird die Klimakrise zu veränderten Niederschlägen führen, so Lukas Meus von Greepeace. „Der Neusiedler See ist ein sehr wichtiger Lebensraum, rund 350 Vogelarten wurden dort schon gesichtet. Aber er droht eben auszutrocknen und das ist bei einem so wichtigen Lebensraum natürlich verherrend“, so Meus.

Vögel im Naturpark Neusiedler See-Seewinkel
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Auch im Burgenland nahmen die Bestände der Wasservögel ab

Greenpeace habe sich im Burgenland konkret mit Salzwiesen, Salzsteppen und salzhaltigen Stillgewässern beschäftigt. Durch den Rückgang dieser Lebensräume ist vor allem der Bestand der Wasservögel bedroht, erklärte Meus. „Im Burgenland haben wir sehr viele Gewässer, wie zum Beispiel den Neusiedler See. Wir haben viele Vogelarten, die auch im Burgenland vorkommen. Aber es gibt viele Studien, die zeigen, dass in den letzten zehn bis 20 Jahren die Bestände der Vögel abgenommen haben. Ein Beispiel dafür ist der Seeregenpfeifer – von dem gab es noch zwischen 2005 und 2009 bis zu 47 Brutpaare. Zwischen 2018 und 2020 gab es tatsächlich nur noch bis zu elf Brutpaare“, sagte Meus.

Seeregenpfeifer
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Es brüten immer weniger Seeregenpfeifer im Burgenland

Greenpeace fordert Maßnahmen

Greenpeace forderte, dass der Artenschutz in der österreichischen Politik als Top-Priorität verankert wird. Im Burgenland brauche es neben den Klimaschutzmaßnahmen auch Maßnahmen in der Landwirtschaft – und eine detaillierte Bestandsaufnahme von Tier- und Pflanzenarten, sowie eine Ausweitung der Roten Listen an gefährdeten Arten.