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Umwelt

Raab: Erfolgreiche Fluss-Sanierung

Die Raab ist einer der wichtigsten Flüsse im Burgenland und wird auch in der Landeshymne besungen. Über lange Zeit war die Wasserqualität der Raab schlecht. Vor rund zehn Jahren wurde ein wissenschaftlich begleitetes Sanierungsprojekt begonnen. Nun zeigt sich, dass die Maßnahmen wirken.

Vor mehr als zehn Jahren kam es immer wieder zu Schaumbildungen auf der Raab. Verursacher waren Industrieabwässer, Einträge durch die Landwirtschaft und Geothermieabwasser. Diese Verunreinigungen trübten auch die Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn und riefen Naturschützer auf den Plan.

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Vor mehr als zehn Jahren kam es in der Raab zu Schaumbildung

In einem ersten Schritt erweiterten die Lederfabriken im Einzugsbereich der Raab in der Steiermark und bei Jennersdorf ihre betriebseigenen Kläranlagen um zusätzliche Reinigungsstufen. „Da hat sich eben eine deutliche Verbesserung nach diesen zehn Jahren mit dem neuen Projekt gezeigt. Wie gesagt, die Nährstoffeinträge sind reduziert worden, die organischen Schadstoffe sind deutlich reduziert worden. Und das Offensichtlichste: Die Schaumproblematik hat sich aufgelöst“, so Christian Skarits von der Gewässeraufsicht Burgenland.

Reintegration von Altarmen des Flusses

In einem weiteren Schritt wurden Fischaufstiegshilfen geschaffen wie etwa bei der Mündung des Grieselbaches in die Raab. Einige Altarme der Raab wurden wieder in das Flusssystem integriert. „Man hat hier eben versucht, dem Fluss mehr Raum für seine Aktivität und Dynamik zu geben. Wir müssen darauf achten, dass in Zeiten etwas extremerer Witterungsverhältnisse dem Fluss diese Puffermöglichkeiten in Form von Rückzugsgebieten und Überschwemmungsgebieten wieder gegeben werden“, so Skarits.

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Eine Fischaufstiegshilfe in der Raab

Keine Streitigkeiten mehr mit Ungarn

Die Sanierungsarbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den ungarischen Nachbarn. Die Streitigkeiten wegen der Verunreinigung der Raab zwischen Österreich und Ungarn sind mittlerweile beigelegt. „Die Natur hält nicht an den Grenzen. So etwas muss kontinuierlich gepflegt werden, unter anderem auch die gegenseitige Information und das Wertschätzen auf Experten- und Politikerebene. Das hat sich auf jeden Fall verbessert“, so Skarits.

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Die Zusammenarbeit mit Ungarn hat sich spürbar verbessert

Die Renaturierungsmaßnahmen und somit die Auswirkungen auf den Naturraum werden weiterhin wissenschaftlich untersucht. So geht es neben den obligatorischen Überprüfungen auch darum, wie sich etwa die Fischbestände entwickeln.