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Politik

Kulturstandort Güssing: Start für Infooffensive

Soll in Güssing die Burg für Kulturveranstaltungen ausgebaut oder das in die Jahre gekommene Kulturzentrum umfassend saniert werden? Diese Frage ist am 27. Juni Thema einer Volksbefragung, die im ganzen Bezirk Güssing abgehalten wird. Am Dienstag war Startschuss einer Informationsoffensive dazu.

Wenn die Menschen im Bezirk Güssing Ende Juni für den Ausbau der Burg stimmen, wird das Land zwischen 50 und 55 Millionen Euro investieren. Gebaut würden im Burghof ein Kultursaal mit 500 Plätzen und eine Freiluftbühne. Terrasse und Burgrestaurant würden erneuert, ein neues Parkdeck gebaut. Die Besucherinnen und Besucher würden mit einer Standseilbahn und zwei Aufzügen auf die Burg gebracht, erläuterte der Geschäftsführer der Landesimmobiliengesellschaft Gerald Goger.

Burg Güssing
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Burg Güssing

Findet der Ausbau der Burg keine Mehrheit, werde das Land auf der Burg nur wie bisher die unbedingt notwendigen Erhaltungsinvestitionen finanzieren, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). In dem Fall würden 20 bis 25 Millionen Euro in eine umfassende Sanierung des Kulturzentrums fließen. Die beiden Säle würden modernisiert, der Innenhof überdacht, der Vorplatz neu gestaltet. Beide Projekte realisieren – Burg und Kulturzentrum – das gehe sich nicht aus, so Doskozil.

Kulturzentrum Güssing
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Kulturzentrum Güssing

Denkmalschutz für KUZ

Spricht sich die Bevölkerung mehrheitlich für den Ausbau der Burg aus, werde man für das Kulturzentrum eine angemessene Nachnutzung suchen. Möglich wäre ein Museum, so Doskozil. Es sei so gut wie fix, dass das Kulturzentrum unter Denkmalschutz gestellt werde. Abreißen sei daher keine Option. In den kommenden Wochen bis zur Volksbefragung werde die Bevölkerung umfassend informiert. Er und Güssings Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) geben keine Empfehlung ab. Die Bevölkerung solle unbeeinflusst entscheiden. Jetzt biete sich die einmalige Chance, Güssing für Kulturliebhaber künftig noch attraktiver zu machen, so Bürgermeister Knor.

ÖVP will beide Objekte saniert wissen

Mit 50 Millionen Euro könne man locker das Kulturzentrum ausbauen und gleichzeitig auch die Burg sanieren, betonte Vizebürgermeister Alois Mondschein (ÖVP) einmal mehr: Man wolle kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Denn Güssing brauche beides, Burg und KUZ.

Grüne für KUZ

Die Burg Güssing sei ein einmaliger Veranstaltungsort und eine besondere Tourismusattraktion, als Kulturzentrum sei die Burg Güssing aber nicht geeignet, heißt es von den Grünen. Die Grünen sprechen sich für ein modernes KUZ im Ort aus, so der grüne Landtagsabgeordnete und Kultursprecher Wolfgang Spitzmüller.