Chronik

ORF trauert um Erich Schneller

Der langjährige Mitarbeiter des ORF Burgenland, Erich Schneller, ist am Sonntag im Alter von 67 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er war Radiomacher, Redakteur im Bereich Information und leidenschaftlicher Gestalter von Fernseh-Sonderproduktionen.

Der gesamte ORF Burgenland, alle Kolleginnen und Kollegen, trauern an diesem Montag um den langjährigen ORF-Burgenland-Mitarbeiter Erich Schneller. Erich Schneller ist in Großpetersdorf geboren und aufgewachsen, er maturierte 1973 am Gymnasium Oberschützen. Er begann in Wien Publizistik und Politikwissenschaften zu studieren und startete im Jahr 1979 seine Arbeit im Landesstudio Burgenland als freier Mitarbeiter. In der Jugend- und Familienredaktion war er unter anderem für die Magazinsendung „Burgenlandstunde“ verantwortlich.

Erich Schneller
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Erich Schneller bei einem seiner zahlreichen Einsätze für den ORF Burgenland

Mit 25 Jahren zum ORF Burgenland

1998 wurde er Sendungsverantwortlicher für die Fernseh-Talksendung „Treffpunkt Burgenland“. Im Fernsehen betreute Erich Schneller auch Sonderproduktionen. Er produzierte Sendungen für „Erlebnis Österreich“ und „Österreich Bild“. Als Redakteur war Erich Schneller universell – er berichtete von politischen und chronikalen Ereignissen ebenso wie über zeitgeschichtliche und sozialpolitische Themen.

„Er war ein hervorragender Journalist, der mit seiner Arbeit vor allem die burgenländischen Roma ins öffentliche Bewusstsein rückte. Er war immer sehr korrekt und aufrichtig in seiner Arbeit und er war ein großartiger Mensch, der für Generationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier heute noch arbeiten, ein Lehrmeister und Vorbild bleiben wird“, so ORF-Landesdirektor Werner Herics.

Erich Schneller
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Als Redakteur war Erich Schneller universell

Engagement für die Volksgruppe der Roma

Ernsthaftigkeit, was Form und Inhalt betrifft, machten Erich Schneller aus, ebenso wie sein ausdauerndes Engagement für die Volksgruppe der Roma. In seinen Büchern ließ er die Menschen selbst zu Wort kommen. Erich Schneller engagierte sich im Team der Roma Volkshochschule Burgenland und schrieb dort auch für das Magazin „Roma Cajtung“. Im April beging Erich Schneller seinen 67. Geburtstag, er hat zwei Söhne und eine Tochter.

VHS Roma trauert

Die Roma Volkshochschule trauert um Erich Schneller, der langjähriges Vorstandsmitglied war. „Er war für uns kreativer Geist, verbindende Persönlichkeit und ein Vorbild dafür, ein vorurteilsfreies Leben zu führen. Wir trauern sehr um ihn. Auszudrücken, wie sehr er fehlt, dafür fehlen uns die Worte“, so die VHS in einer Aussendung.

Landeshauptmann Doskozil tief betroffen

Auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigte sich über das Ableben von Erich Schneller tief betroffen. Er sei ein Vollblut-Journalist gewesen, der das ORF-Landesstudio seit den 80er-Jahren wesentlich geprägt habe, so Doskozil. „Ich habe Erich Schneller als ebenso akribischen wie feinsinnigen Sendungsgestalter kennen und schätzen gelernt. Er war ein Journalist, der nie sich selbst, sondern immer seine Themen, Geschichten und Gesprächspartner in den Vordergrund gestellt hat. Ausgezeichnet hat ihn auch sein großes Engagement für die burgenländischen Volksgruppen und vor allem die Roma. Das Burgenland verliert mit ihm eine maßgebliche Stimme der kulturellen Vielfalt“, so Doskozil. Sein Mitgefühl gelte der Familie.

ÖVP trauert

Man werde Erich Schneller als couragierten und objektiven Journalisten in Erinnerung behalten, so der geschäftsführende Landesparteiobmann der ÖVP Christian Sagartz. „Schneller war ein authentisches und großes Vorbild vor allem für jüngere Journalisten. Er wird sehr fehlen", so Sagartz.

„Mit Erich Schneller ist ein großartiger Journalist und Mensch von uns gegangen, den ich über 40 Jahre lang meinen Wegbegleiter nennen durfte. Mit ihm konnte nicht nur ich vortrefflich diskutieren, gestalten, kreativ sein, streiten und Geschichten schreiben, drehen und erzählen, sondern auch Generationen von Journalistinnen und Journalisten", so die stellvertretende Generalsekretärin Gaby Schwarz.

Grüne: Schneller „hatte Sinn für das Wesentliche“

Erich Schneller sei ein „großherziger, kluger Journalist gewesen, der immer dort hingeschaut hat, wo es unbequem geworden ist“, heißt es von den burgenländischen Grünen in einer Reaktion. „Ihm waren Menschen, die im Leben ein bisschen zu kurz gekommen sind, ein besonderes Anliegen. Er hatte einen Sinn für das Wesentliche und initiierte schon vor Jahrzehnten Diskussionen zu Tierwohl und Umgang mit Pestiziden“, so Landessprecherin Regina Petrik.