Gebäude, Möbel, Münzen und Wertpapiere – das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der Commerzialbank wurde versteigert und das brachte 6,9 Millionen Euro ein – ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Gläubiger wollen 820 Millionen, 620 Millionen davon sind bis jetzt von den Masseverwaltern Kosch & Partner anerkannt.
52 Millionen nach wie vor verschwunden
Nur langsam kommt Licht ins Dunkel des finanziellen Commerzialbank-Luftschlosses: Allein in den vergangenen zehn Jahren verlor die Bank 334 Millionen Euro durch mutmaßliche Malversationen. Der Betriebsverlust betrug 215 Millionen Euro. 157 Millionen Euro wurde quasi aus der Bank hinausgetragen. Hier konnten die Masseverwalter einiges aufspüren. 50 Millionen Euro wurden Kunden der Bank gegeben, um Pleiten zu verhindern bzw. flossen in den SVM. 55 Millionen Euro wurden wieder in die Bank geschleust, um Verluste aus dem tatsächlichen Geschäft zu verschleiern. 52 Millionen Euro sind noch immer spurlos verschwunden.
Mehrere Klagen eingereicht
Hauptgläubiger ist die Einlagensicherung, die 490 Millionen an Sparkunden auszahlte. Sie muss als erstes bedient werden. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass auch noch andere Geschädigte zum Zug kommen. Es sei denn, die vielen Klagen der Masseverwalter haben Erfolg: Der Wirtschaftsprüfer TPA wurde auf Schadenersatz geklagt, die Republik Österreich auf Amtshaftung wegen des kollektiven Aufsichts- und Kontrollversagens. Eine Klage gegen das Land Burgenland wird geprüft. Dabei geht es um die Revision der Eigentümergenossenschaft.
Die Rettungsfantasien von Ex-Bankchef Martin Pucher – die Vermarktung von insgesamt 254 Umweltpatenten – dürfte jedenfalls nur wenig bringen: Von 103 potenziellen Interessenten sagten 84 ab, der Rest habe sich nicht mehr gemeldet, heißt es von den Masseverwaltern.