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Soziales

Schulden: Auch Privatpersonen betroffen

Die wirtschaftliche Lage hat sich aufgrund der CoV-Pandemie zugespitzt – das geht auch aus dem Schuldenreport 2021 hervor. Betroffen sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen. Dennoch sind die Schuldenberatungen im Burgenland im vergangenem Jahr deutlich gesunken.

Im Jahr 2020 haben 540 Personen im Burgenland die Schuldenberatung in Anspruch genommen. Damit ist die Anzahl im Vergleich zum Jahr 2019 um 20 Prozent gesunken. Erklären ließe sich das mit den Lockdowns, so Michaela Puhr, vom Referat Konsumentenschutz und Schuldenberatung des Landes. „Im ersten CoV-bedingten Lockdown ab Mitte März sind die Gerichte und Beratungsstellen, die sich mit Schuldenregelung befassen, sozusagen stillgestanden. Die Beratung konnte nur im Krisenmodus stattfinden“, so Puhr.

Als positives Zeichen darf der Rückgang aber nicht betrachtet werden. Es herrsche nur die Ruhe vor dem Sturm. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Schuldenlast drückt ja weiter. Wenn diese Stundungen abgelaufen sind, kommen wieder die Forderungsschreiben der Gläubiger. Es wird erwartet, dass eine Steigerung von bis zu 40 Prozent eintreten wird – mittel- und langfristig im Herbst 2021, im Frühjahr 2022“, warnte Puhr.

Immer mehr junge Verschuldete

Jede dritte Person, die eine Schuldenberatung aufsucht, hat monatlich weniger als 1.000 Euro zur Verfügung. Es verschulden sich auch immer mehr Menschen aus der Mittelschicht. Außerdem werden die Klienten und Klientinnen immer jünger. Die Zahl der unter 30-Jährigen liegt im Burgenland bei 15 Prozent, so Puhr. Falsches Konsumverhalten sei ein Grund für Verschuldung.

„Man möchte sich vielleicht etwas gönnen und kommt dann mit den Ratenzahlungen nicht ganz so zurecht“, sagte Puhr. Weitere Hauptgründe für Überschuldung waren Arbeitslosigkeit und gescheiterte Selbstständigkeiten, hieß es von der Schuldenberatung.