Fotovoltaik war im Burgenland in den letzten Monaten auch politisch ein heißes Thema. Nach dem Beschluss des Raumplanungsgesetzes Ende des Vorjahres im Landtag, folgte heuer im Februar der Einspruch der Bundesregierung, bezüglich des Vorgehens bei der Landesabgabe für Windkraft und Photovoltaik-Anlagen. Anfang März gab es dann die Einigung und die Deckelung der Höhe der Landesabgabe. Mitte dieser Woche trat das Gesetz nun in Kraft.
Am Freitag sagte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ), das Burgenland sei beim Fotovoltaikausbau ehrgeizig. Ziel sei es, ein Maximum an Ausbau auf Dächern zu erreichen, so Dorner. „Um das große Ziel für 2030 zu erreichen, wird es nicht ausreichen, alle Fotovoltaikpaneele auf Dächern zu installieren – wir werden auch Fotovoltaikanlagen auf der Freifläche benötigen“, so Dorner.
1.300 Hektar für neue Anlagen
Die Klimastrategie „Mission 2030“ sehe eine Verzehnfachung der Stromerzeugung durch Photovoltaik vor, was ohne Freiflächen nicht erreicht werden könne. In 17 Kommunen sollen auf einer Fläche von 1.300 Hektar neue Anlagen errichtet werden, sagte Dorner. Diese Eignungszonen seien in Gesprächen mit den Gemeinden und Stakeholdern festgelegt worden und seien notwendig, um die Klimaziele zu erreichen.
Die festgelegten Eignungszonen gehen – laut Dorner – nun in Begutachtung, danach könne man in den Gemeinden die Flächen entsprechend widmen und in weiterer Folge die erforderlichen Genehmigungsverfahren starten. Der Landesrat zeigte sich außerdem erfreut, dass das Raumplanungsgesetz, das das Fundament für den Photovoltaik-Ausbau darstelle, nach dem Einspruch des Bundesrates am vergangenen Mittwoch in Kraft getreten sei.
Investitionen der Gemeinden in Fotovoltaikanlagen
Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) – zuständig für Gemeinden und Klimaschutz – sagte, das Burgenland sei seit 2013 rechnerisch stromautark. „Es ist gut für uns, dass wir auf diese solide Basis aufbauen können, aber wir müssen natürlich jetzt die nächsten Schritte setzen – da wird der Bereich der Fotovoltaik eine ganz zentrale Rolle spielen“, so Eisenkopf.
27 Gemeinden investierten bereits in geförderte Errichtung von Photovoltaikanlagen. Auf den Dächern des Landes und der Töchtergesellschaften habe man 18.000 Quadratmeter Fläche als geeignet für Photovoltaikanlagen befunden. Circa die Hälfte davon sei bereits installiert, derzeit schreite der Ausbau weiter voran.