Seit 15 Monaten leben wir mit dem Coronavirus und mittlerweile gibt es schon mehrere Mutationen. B.1.617 ist eine Kombination aus britischer und südafrikanischer Variante. Ob diese Form gefährlicher ist als andere Mutationen, ist noch unklar. Vorläufige Studienergebnisse zeigen aber, dass sie sich schnell ausbreitet.

Spezielle PCR-Testung
Den ersten Hinweis auf so eine Mutation liefere eine spezielle PCR-Testung, erklärte die Virologin Dorothee von Laer. Mit einer Schmelzkurven-PCR-Testung könne man feststellen, ob bestimmte Mutationen vorhanden seien, die typisch für auffällige Viren seien: „Also für Viren, die sich schneller vermehren, wie die sogenannte ‚britische Variante‘ oder Viren, wo man nach durchgemachter Infektion nicht mehr so gut immun ist und wo auch manche Impfungen nicht so gut schützen“, so Von Laer.
Fast jeder positive PCR-Test wird weiteruntersucht
Im Burgenland wird fast jeder positive PCR-Test weiter untersucht. Dabei kann man auf Auffälligkeiten stoßen, die dann noch sequenziert werden müssen. Das passiert derzeit bei den drei auffälligen Proben aus Nickelsdorf. Generell sieht Van Laer bei den Coronavirus-Zahlen einen positiven Trend. Das Burgenland und Niederösterreich haben derzeit eine 7-Tage-Inzidenz unter 100, das wäre auch für andere Bundeländer wünschenswert. Die Überwachung sei viel leichter, wenn man wenige Fälle habe, sagte die Virologin: „Man könne sozusagen jede neue komische Variante gleich im Keim ersticken, gleich verhindern, dass ein Cluster entsteht – und ohne dass man etwas zumachen muss.“

Bauer-Zaidi: Viele Freunde und Bekannte sind krank
In Indien sind derzeit die Hauptstadt Neu-Delhi und die Wirtschaftsmetropole Mumbai besonders stark von Mutation B.1.617 betroffen. Die Krankenhäuser sind überfüllt, es fehlt an Sauerstoff. Christina Bauer-Zaidi lebt seit 13 Jahren mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Mumbai. Seit Anfang März ist sie auf Heimatbesuch in Unterpetersdorf (Bezirk Oberpullendorf), ihr Mann und dessen Familie sind in Indien geblieben. Ihrer Familie gehe es gut und wohne auch in einem abgeschiedenen Komplex, aber es sei schon so, dass sehr viele Freunde und Bekannte krank seien, erzählte Bauer-Zaidi.

Ihr Mann ist Schauspieler und versucht vor Ort zu unterstützen. „Es rufen immer irgendwelche Leute an, die um Hilfe bitten: Weiß er, wo es ein Bett gibt, gewisse Medizinen, die ausgelaufen sind, Sauerstoff – ob man da irgendwie helfen kann“, so Bauer-Zaidi. Es gelte eigentlich, dass man nicht krank werden sollte, weil man in kein Spital gehen könne.