Janisch war 59 Jahre alt, als er seinen Job verlor: „Den ersten Schock, den muss man sicher erst einmal verdauen, weil man hat das Gefühl ‚Jetzt braucht mich eh keiner mehr in dem Alter, wo man relativ wenige Jahre vor der Pension ist‘. Aber ich glaube, jeder Mensch kann irgendetwas.“ Jeder Mensch habe Stärken, derer er sich vielleicht gar nicht bewusst sei, meinte Janisch und: „Ich würde sagen, man hat in dem Alter ja nichts mehr wirklich zu verlieren.“ Der gelernte Mechatroniker fand eine Nische für sich: Messerschleifen. Das habe ihn schon lang interessiert, erzählte Janisch. Der Mut zum Risiko hat sich für ihn ausgezahlt: Schneider und Köche schätzen sein Können und seine Dienste.
Anhänger als mobile Werkstatt
Die Coronavirus-bedingt ruhige Zeit nutzte der Messerschleifer, um einen Anhänger zur mobilen Werkstatt auszubauen. Damit sei der Auftritt ein anderer, er sei besser geschützt und habe mehr Platz und könne mit zwei Maschinen parallel arbeiten. Früher reparierte der Mittelburgenländer Zigarettenautomaten, heute ist er sein eigener Chef. Die Arbeitslosigkeit war für ihn letztendlich sogar ein Glücksfall: „So gesehen, hätte das schon früher passieren dürfen.“