Hans Peter Doskozil in seinem Online-Auftritt zum 1. Mai
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Politik

Doskozil: Jeder Tag sollte 1. Mai sein

Auch in diesem Jahr sind die traditionellen Feiern zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai in den virtuellen Raum verlegt worden. Für einen Sozialdemokraten sollte jeder Tag des Jahres 1. Mai sein, forderte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Vormittag.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wandte sich via Facebook-Seite der SPÖ Burgenland zunächst mit einer kurzen Videobotschaft an die Öffentlichkeit, in der er die Bedeutung des Gedankens hinter dem 1. Mai unterstrich. Daher sei es die Linie der SPÖ Burgenland, den Mindestlohn umzusetzen und sich auf die Pflege zu konzentrieren. Das sei ein sozialdemokratischer Weg, den man im Burgenland gehe.

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Maiaufmarsch 2019 in Neutal
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Normalerweise ist der 1. Mai für die SPÖ ein Tag für Aufmärsche und Fahnen
Maiaufmarsch 2019 in Neutal
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SPÖ-Maifeier am 1. Mai 2019 in Neutal
SPÖ-Maibotschaft im Internet
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Doch heuer hat die Pandemie die SPÖ-Maifeiern wieder ins Internet verlegt
SPÖ-Maibotschaft im Internet
Facebook
LH Doskozil nutzte die sozialen Medien als Plattform für seine Botschaft zum 1. Mai

Mindestlohn: Mehr Unterstützung gewünscht

In einem Online-Auftritt zu Mittag meinte Doskozil dann, dass er sich bei dem Thema 1.700-Euro-netto-Mindestlohn Unterstützung von der eigenen Partei gewünscht hätte. Im Landesdienst ist der Mindestlohn umgesetzt, die Gemeinden haben dazu auch die Möglichkeit. Es sei ein mühsamer Weg, das in die Köpfe der Wirtschaft zu bringen und in alle Köpfe der Sozialdemokratie, so Doskozil. Das sei ein ständiger Prozess. Um dieses Ziel auch bundesweit verfolgen zu können, hätte er sich aber mehr Unterstützung „erhofft und erwartet“, so Doskozil.

Archivbild von Maiaufmarsch in Wien
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Geschichte des 1. Mai

Am „Tag der Arbeit“ tritt die Sozialdemokratie seit mittlerweile mehr als 130 Jahren für bessere Arbeitsbedingungen ein. Was in Europa 1889 in Frankreich mit der Forderung sozialdemokratischer Arbeiter-Funktionäre nach einem Achtstundentag begann, wurde nur ein Jahr später auch in Österreich aufgegriffen. Ein zentrales Thema dabei war Solidarität.

Doskozil: Lockdown-Beendung war richtig

Was die Coronavirus-Pandemie betrifft, hofft der Landeshauptmann für den 1. Mai im kommenden Jahr, „dass wir nur noch zurückblicken auf die Pandemie und nicht mehr davon betroffen sind, dass sich die Wirtschaft erholt und wir das Burgenland weiterentwickeln können“. Die 100-jährige Geschichte des Burgenlandes habe gezeigt, dass es durch den Zusammenhalt in schwierigsten Phasen gewachsen sei: „Wenn wir weiter so zusammenhalten wie in den letzten 100 Jahren, dann wird das sicher positiv weitergehen.“ Die Entscheidung, den Lockdown im Burgenland vor bald zwei Wochen zu beenden, sei richtig gewesen. Es sei wichtig, dass die Bevölkerung weiter sensibilisiert bleibe und die Maßnahmen mittrage. Die Gesundheit sei aber das wichtigste.

„Werde auch in Zukunft meine Stimme erheben können“

Was seine eigene Gesundheit betrifft, ließ Doskozil – der sich im Jänner einer vierten Operation am Kehlkopf unterziehen musste – wissen, dass der Heilungsprozess voranschreitet: „Ich werde auch in Zukunft meine Stimme erheben können.“

ÖVP fordert Entlastungen

Die ÖVP gibt zum 1. Mai die Devise „Menschen entlasten statt belasten“ aus. Während die Bundesregierung alles unternehme, um die Menschen zu entlasten, passiere im Burgenland das genaue Gegenteil. Die Landesregierung belaste die Menschen mit zusätzlichen Steuern, sagte der designierte ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz.

Grüne: Neue Jobs durch Klimaschutz

„Jetzt Arbeitsplätze der Zukunft schaffen“ ist die Forderung der Grünen am Tag der Arbeit. Viele neue, nachhaltige Jobs lägen im Bereich des Klimaschutzes – von der Energiewirtschaft über den Tourismus bis zum Verkehr, so die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. Daher müsse das Burgenland jetzt die richtigen Weichen stellen.

NEOS fordern digitale Strategie im Bildungsbereich

Die NEOS begehen am 1. Mai traditionell den „Tag der Bildung“ und widmen sich heuer insbesondere dem Thema Digitalisierung im Bildungssystem. Die CoV-Krise habe die Defizite in diesem Bereich deutlich gemacht, es fehlten Internetzugänge in Schulklassen, Endgeräte für Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen sowie angemessene digitale Aus- und Weiterbildungen. Man müsse rasch eine transparente und konsequente digitale Strategie im Bildungsbereich umsetzen, forderte NEOS-Landessprecher Eduard Posch.