Grabungen bei Rechnitz
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Archäologie

Suche nach dem „Judengartl“

In Rechnitz (Bezirk Oberwart) wird erneut nach den Opfern des Massakers von 1945 gesucht. Diesmal konzentrieren sich die Grabungsarbeiten auf Verdachtsflächen, die sich aus Hinweisen aus der Bevölkerung ergeben haben. Es geht dabei um ein Areal, das früher als das sogenannte „Judengartl“ bezeichnet wurde.

Federführend bei der aktuellen Grabung ist das Bundesdenkmalamt. Die Durchführung liegt in der Hand der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie. Erstmals hilft auch das Bundesheer mit, Pioniere aus Villach führen Baggerarbeiten aus.

Markierter Bereich in den Sechziger Jahren

Die Suche folgt diesmal den Erzählungen älterer Rechnitzerinnen und Rechnitzer. Sie beschrieben, dass in den Fünfziger und Sechziger Jahren ein bestimmter Bereich durch hölzerne Pflöcke markiert gewesen sein soll. Diese hölzernen Begrenzungspflöcke sollen im Laufe der Jahre wieder entfernt worden sein. Das Areal war in der Bevölkerung aber vielfach als das „Judengartl“ bekannt. Das könnte ein Hinweis auf die Opfer des Massakers von 1945 sein. In den letzten Kriegstagen wurden 180 bis 220 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in der Nähe des Kreuzstadls bei Rechnitz ermordet.

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Suche läuft seit 30 Jahren

Nach den Opfern wird seit mehr als 30 Jahren gesucht, bisher erfolglos. Sollten die Grabungsversuche beim vermuteten „Judengartl“ kein Ergebnis bringen, wird systematisch bei ehemaligen Schützen- und Panzergräben beim Kreuzstadl weitergegraben, auch diese könnten Tatorte des Massakers sein. Die Grabungen sind diesmal für zwei Wochen angesetzt.