Das Sägewerk Ferstl Holz in Burgauberg kauft Nadelholz aus den Wäldern der Region an und verarbeitet es zu Brettern, Latten und Staffeln. Dieses sogenannte Schnittholz wird an Zimmereien und Holzbaufirmen weitverkauft. Das Lager ist derzeit ziemlich leer. Neue Kunden müssen derzeit mit Lieferzeiten von bis zu acht Wochen rechnen.

„Was wir im Moment erleben, ist eine irrsinnige Schnittholznachfrage von Neukunden, der wir als kleiner Betrieb mit unseren 20 Mitarbeitern nicht wirklich nachkommen können. Hier muss man natürlich Prioritäten setzen, damit man Stammkunden in der Menge beliefern kann, wie wir sie immer beliefert haben“, so Geschäftsführer Jürgen Ferstl.
Holz wird als Baustoff immer beliebter
De Nachfrage ist stark gestiegen, weil Holz als Baustoff immer beliebter wird. Die Corona-Pandemie befeuert diese Entwicklung zusätzlich. „Durch Corona hat es oft das Motto gegeben: Haus renovieren statt in den Urlaub fahren. Zusätzlich ist noch der weltweite Do-It-Yourself-Markt dazugekommen, der auch viele Baustoffmengen weggenommen hat. Alles zusammen war dann eine riesige Nachfrage“, so Ferstl.

Die starke Nachfrage ist aber nur ein Grund für den Preisanstieg von 30 Prozent in drei Monaten. Ein weiterer Grund ist das knappe Angebot. In den Wäldern liegt derzeit – anders als in den vergangenen Jahren – so gut wie kein Schadholz. Die relativ vielen Niederschläge im Vorjahr haben den Borkenkäfer zurückgedrängt.
Exportreduktion kommt nicht in Frage
Was auf den Markt kommt, wird zum Teil exportiert. „Mitteleuropäisches Holz geht jetzt in die USA und geht auch nach China. Es verschieben sich jetzt gerade die Holzströme derart stark, sodass unser Sägerundholz mehr als gefragt ist“, so Klaus Friedl vom Waldverband.

Den Export zu reduzieren, um den Bedarf im Inland decken zu können, würde langfristig aufgebaute Geschäftsbeziehungen zerstören, wird argumentiert. Immerhin: Der hohe Preis macht die Waldbewirtschaftung nun wieder rentabler. „Seit 2014 sind wir mit dem Preis um rund 30 Prozent gefallen. Jetzt haben wir es gut, jetzt sind wir zumindest wieder um 20 Prozent angestiegen im Vergleich zu 2014“, so Friedl. Nicht gestiegen sind übrigens die Preise für Holz, das zu Zellulose weiterverarbeitet wird und für Energieholz, das verbrannt wird.