Spargelernte
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Landwirtschaft

Spargelernte: Neue Wege im Vertrieb

Im Seewinkel hat die Spargelernte begonnen. Da wegen der Coronakrise die Gastronomie im Lockdown ist, gehen die Spargelbauern neue Wege, um ihre Produkte den Konsumenten anzubieten. Die Landwirte setzen auf Abhofverkauf und Bestellservice bis hin zu Selbstbedienungs-Verkaufsständen.

Der Beginn der Spargelernte hat sich wegen des kalten Wetters in den vergangenen Wochen um etwa 14 Tage verzögert. „Diese zwei Wochen fehlen uns. Die kann man nicht mehr aufholen, weil im Geschäft gibt es immer einen Spargel. Die Leute essen dann einen ausländischen Spargel, wenn wir keinen haben. Das fehlt uns dann. Die Spargelzeit geht nur bis zum 24.Juni, das ist der Stichtag. Dann muss man aufhören, denn sonst hat die Pflanze zu wenig Zeit, um sich zu erholen“, so der Illmitzer Spargelbauer Andreas Haider.

Andreas Haider
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Spargelbauer Andreas Haider

Ein großer Abnehmer für den Spargel ist normalerweise die Gastronomie. Da aber diese Verjkaufsschiene auch heuer ausfällt, bringt Haider, seinen Spargel direkt zur Kundschaft. „Wir machen die Hauszustellung genau so wie voriges Jahr: Anruf, Bestellung, und dann stellen wir direkt dem Haus zu. Es haben sich immer Nachbarn oder Bekannte zusammengetan, und die haben dann gleich zwei-drei Kisten genommen“, so Spargelbauer Haider.

Garantierte Frische durch Direktvermarktung

Der studierte Betriebswirt Kevin Graf aus Halbturn ist Quereinsteiger im Gemüsebau. Er bietet heuer erstmals auch Spargel an. Er verkauft seine Produkte auf Bauernmärkten in der Region, zusätzlich bietet Graf seine Ware auf Selbstdienungs-Verkaufsständen an. Diese Form der Vermarktung kommt bei den Kunden gut an, außerdem könne man so laut Graf Frische garantieren.

Weißer Spargel
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Frischer Weißspargel aus dem Seewinkel

„Uns ist wichtig, direkt zum Konsumenten zu liefern. Man kann die Geschichte des Produkts präsentieren und erzählen. Wir verkaufen das in unseren Direkt-Vermarktungsständen. Die sind im ganzen Bezirk verstreut. Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Damit ist man nicht so abhängig von den Handelsketten. Dort ist man nämlich sehr austauschbar“, so Graf. So wie im Vorjahr kostet Weiß- oder Grünspargel aus dem Seewinkel acht Euro pro Kilogramm.