Abfüllanlage, Spritzer,  Wulkaprodersdorf
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Chronik

Winzer setzen auf „Spritzer to go“

Die Pandemie ist auch für Weinbauern eine echte Durststrecke. Neue Weg in Marketing und Verkauf sind gefragt. Ein offenbar erfolgsversprechendes Produkt, auf das allein im Burgenland schon gut an die 100 Winzer setzen: Den fertig abgemischten Spritzer in der kleinen Glasflasche.

„Man bringe den Spritzwein!“ Dieser legendäre Ausspruch des Wiener Altbürgermeisters Michael Häupl ziert, leicht abgewandelt, die brandneuen Spritzerflaschen des Weinguts Erbhof Nährer. „Wir wollten ein originelles Etikett für unseren Spritzer. Nach langem Überlegen fiel uns der Spruch von Michael Häupl ein. Wir wussten nicht, ob das schon geschützt ist, oder nicht – also haben wir es etwas abgeändert“, so Sylvia Nährer.

Immer mehr Weinbauern setzen auf den Spritzer in der 0,33 Liter-Glasflasche. Beim Getränke-Großhändler Dobrovits in Wulkaprodersdorf läuft die Abfüllanlage beinahe Tag und Nacht. „Wir haben seit einigen Wochen eine extreme Nachfrage. Mittlerweile haben wir schon rund 50 Weinbauern aus der näheren Region, die bei uns abfüllen lassen wollen“, sagte Christian Dobrovits.

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Abfüllanlage, Spritzer,  Wulkaprodersdorf
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Abfüllanlage in Wulkaprodersdorf
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Abfüllanlage in Wulkaprodersdorf
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Abfüllanlage in Wulkaprodersdorf
Etiketten, Wein
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Abfüllanlage in Wulkaprodersdorf

Liebliche Sorten und Rose im Trend

Der Spritzer in der kleinen Glasflasche ist momentan das Lifestyle-Getränk in Pandemiezeiten. Dazu gehört auch ein schickes Etikett, das die meisten Weinbauern selbst gestalten. Die Sorte des Weines darf übrigens nicht auf dem Etikett stehen, nur die Farbe, beliebt sind vor allem Grüner Veltliner und Welschriesling. „Momentan liegen die lieblichen Sorten im Trend. Auch Rose ist stark im Kommen“, so Dobrovits.

Korrekte Befüllung wichtig

Winzer Daniel Pachinger arbeitet hauptberuflich als Weinberater in der Landwirtschaftskammer Burgenland. So gut wie täglich erkundigen sich bei ihm Weinbauern, wie denn Spritzer korrekt zu füllen sind. „Wenn ich das Produkt Spritzer oder G’spritzter nennen will, dann muss mindestens 4,5 Volumenprozent Alkohol drinnen sein“, so Pachinger und: „Ein Mindestweinanteil von 50 Prozent ist Grundvoraussetzung, um das Produkt Spritzer nennen zu dürfen.“

Dem Spritzer-Trend ein Jahr voraus war das Weingut Lichtscheidl. Aufgrund des großen Erfolgs seines Welschriesling-Spritzers wird heuer zusätzlich ein Rose-Spritzer gefüllt. „Was mich ganz besonders freut ist, dass man anderen Produkten, die nicht aus Österreich kommen, damit ein bisschen den Markt abgegraben hat“, sagte Stefan Lichtscheidl.

Bestes „Spritzerflascherl“ gesucht

Die Burgenländische Landwirtschaftskammer sucht das beste Spritzerflascherl des Burgenlandes. Mit dem neuen Wettbewerb „Best of Spritzerflascherl Burgenland“ soll auf die Qualität dieses traditionellen Erfrischungsgetränks aufmerksam gemacht werden.