1997 wurde das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen (Bezirk Oberwart) in ein Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus umgewidmet. Vor drei Jahren wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, unter Einbindung von Gemeindepolitikern, Vertretern von Schulen und Vereinen. Eines der Ziele war die Neugestaltung des Vorplatzes des denkmalgeschützten Gebäudes. Die Vorgabe: Es sollen umfassende Informationen zur Geschichte des Bauwerks geboten werden. Auch die Bevölkerung war eingeladen Vorschläge zu machen, sagt die Historikerin Ursula Minder.

Bevölkerung wurde intensiv eingebunden
„Man hätte ja auch einfach eine Expertengruppe einsetzen können, die irgendetwas macht, aber die Gemeinde hat gesagt: Nein, wir wollen, dass die Bevölkerung eingebunden wird, dass auf verschiedenen Ebenen auch direkt Leute angesprochen werden, auch eingeladen werden, um eben auch möglichst viele Meinungen einzuholen und ich glaube, dass sich das bewährt hat“, so Mindler.
Entwurf von Andreas Lehner
Letztlich einigte man sich auf einen Entwurf des Künstlers Andreas Lehner. Er sieht vier Betonsäulen aus dunkelgrauem Beton vor, an denen mehrsprachige Informationstafeln angebracht sind. „Das wird auch bis in die Gegenwart gehen und auch den letzten Prozess dokumentieren, das sind Texte und Bilder, die man dort sehen wird, aber auch Hinweise auf eine Website auf der dann weitergehende Informationen abrufbar sind“, so Lehner.

„Es ist kein Tabu mehr“
Das Wichtigste sei, dass die Information zugänglich ist, dass möglichst viele Leute angesprochen werden und dass das auf eine verständliche Art und Weise passiert, sagt Mindler. Entscheidend sei, dass man signalisiere: „Man kann darüber reden, das ist kein Tabu mehr“. Das Konzept werde vom Denkmalamt, vom Gemeinderat und von der Bevölkerung gutgeheißen, sagt Bürgermeister Hans Unger (ÖVP).

„Es wird wirklich sehr positiv aufgenommen, dass hier einmal etwas passiert und dass eben dieses Projekt endlich angepackt wird", so Unger. Begleitet wird die Neugestatung des Vorplatzes unter anderem durch eine wissenschaftliche Publikation. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.