Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Chronik

„Anschlussdenkmal“ wird umgestaltet

Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen sorgt seit Jahrzehnten für Diskussionen. Der Steintempel war in den Jahren 1938/39 zum „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland errichtet worden. Jetzt hat der Gemeinderat einstimmig ein Konzept für die Neugestaltung des Vorplatzes angenommen.

1997 wurde das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen (Bezirk Oberwart) in ein Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus umgewidmet. Vor drei Jahren wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, unter Einbindung von Gemeindepolitikern, Vertretern von Schulen und Vereinen. Eines der Ziele war die Neugestaltung des Vorplatzes des denkmalgeschützten Gebäudes. Die Vorgabe: Es sollen umfassende Informationen zur Geschichte des Bauwerks geboten werden. Auch die Bevölkerung war eingeladen Vorschläge zu machen, sagt die Historikerin Ursula Minder.

Historikerin Ursula Mindler
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Historikerin Ursula Mindler

Bevölkerung wurde intensiv eingebunden

„Man hätte ja auch einfach eine Expertengruppe einsetzen können, die irgendetwas macht, aber die Gemeinde hat gesagt: Nein, wir wollen, dass die Bevölkerung eingebunden wird, dass auf verschiedenen Ebenen auch direkt Leute angesprochen werden, auch eingeladen werden, um eben auch möglichst viele Meinungen einzuholen und ich glaube, dass sich das bewährt hat“, so Mindler.

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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Schautafel beim sogenannten Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Plan für die Neugestaltung des sogenannten Anschlussdenkmals in Oberschützen
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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Gedenktafel beim sogenannten Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Entwurf von Andreas Lehner

Letztlich einigte man sich auf einen Entwurf des Künstlers Andreas Lehner. Er sieht vier Betonsäulen aus dunkelgrauem Beton vor, an denen mehrsprachige Informationstafeln angebracht sind. „Das wird auch bis in die Gegenwart gehen und auch den letzten Prozess dokumentieren, das sind Texte und Bilder, die man dort sehen wird, aber auch Hinweise auf eine Website auf der dann weitergehende Informationen abrufbar sind“, so Lehner.

Andreas Lehner
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Andreas Lehner

„Es ist kein Tabu mehr“

Das Wichtigste sei, dass die Information zugänglich ist, dass möglichst viele Leute angesprochen werden und dass das auf eine verständliche Art und Weise passiert, sagt Mindler. Entscheidend sei, dass man signalisiere: „Man kann darüber reden, das ist kein Tabu mehr“. Das Konzept werde vom Denkmalamt, vom Gemeinderat und von der Bevölkerung gutgeheißen, sagt Bürgermeister Hans Unger (ÖVP).

Bürgermeister Hans Unger (ÖVP)
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Bürgermeister Hans Unger

„Es wird wirklich sehr positiv aufgenommen, dass hier einmal etwas passiert und dass eben dieses Projekt endlich angepackt wird", so Unger. Begleitet wird die Neugestatung des Vorplatzes unter anderem durch eine wissenschaftliche Publikation. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.