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Coronavirus

Nachfrage nach Asthmaspray gegen Covid-19

Eine Studie der Oxford Universität sagt: Ein seit langer Zeit eingesetzter Asthma-Spray würde vor schweren Verläufen von CoV-19 schützen und die Erholung beschleunigen. Apotheken – auch im Burgenland – verzeichnen seit der Veröffentlichung der Studie eine große Nachfrage nach diesem Asthma-Medikament.

Viele Patienten fragen in der Apotheke nach dem Asthmaspray, dass bei Covid-19 helfen soll. „Prinzipiell gibt es wenige Wundermittel in der Medizin. Das Spray ist seit sehr langer Zeit bekannt – also diese Inhalationspräparate. Es ist eines der ersten Präparate in der Asthmatherapie überhaupt. Wir wissen seit längerer Zeit, aus klinischen Studien, dass das sehr gut bei viralen Atemwegsinfekten helfen kann“, so der Lungenfacharzt Wolfgang Auer in Oberwart.

Asthmaspray
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Die Nachfrage nach dem Asthmaspray steigt

Die Studie aus Oxford zeigt, dass sich die Zeit zur Genesung verkürzt und weniger schwere Symptome auftreten. Dafür verantwortlich ist das im Spray enthaltene Cortison. „Dieses Cortison wird synthetisch hergestellt und wird inhalativ verabreicht und soll Entzündungsprozesse hemmen – es vermindert dabei anscheinend die Überreaktion, die zu schweren Verläufen bei Covid-19-Erkrankungen führen kann“, so Auer.

Wolfgang Auer, Lungenfacharzt
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Lungenfacharzt Wolfgang Auer in Oberwart

Rezeptpflichtiger Athmaspray

Sich vorsorglich mit dem vielversprechenden Asthmaspray einzudecken, ist aber aus zwei Gründen nicht möglich, beziehungsweise sinnvoll – auch wenn viele Patienten es jetzt kaufen wollen. „In den letzten Tagen gab es vermehrt Nachfragen nach Pulmicort. Es ist aber so, dass das ein rezeptpflichtiges Medikament ist. Letztlich entscheidet der behandelnde Arzt, ob das einzunehmen ist, oder nicht. Es ergibt auch keine Sinn, wenn ich das nach Hause trage und das dort liegen habe“, so Apotheker Norbert Windisch. Man könne es nicht vorbeugend nehmen, so der Apotheker.

In Oberösterreich setzen Ärzte das Spray von AstraZeneca bereits regulär zur Behandlung von Covid-19-Patienten ein, die Ärztekammer fordert nun, diese Praxis auf ganz Österreich auszudehnen.