Das neue Maßnahmenpaket sei ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtverkehrsstrategie. Mit einem Mix will das Land den öffentlichen Verkehr – vor allem im Landessüden – verbessern und reizvoller gestalten. „Es gab in den letzten 15 bis 20 Jahren immer wieder Versuche den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen – insbesondere auch im Südburgenland mit Buslinien“, so Gesamtverkehrskoordinator Peter Zingl.
„Die Bürgerinnen und Bürger wollen direkte, schnelle Verbindungen in die Zentren, wie schon eingangs erwähnt, eben entweder in die Großstädte – wenn es darum geht in die Arbeit zu kommen – und aber auch in die Bezirksvororte“, so Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ).
Schneller nach Wien und Graz von den Bezirksvororten
Primäres Ziel ist es im ein-Stunden-Takt von den Bezirksvororten nach Wien und Graz zu gelangen – ein neues Bus-Achsensystem soll das ermöglichen – bestehende Bahnlinien bleiben dabei unverändert. Das Maßnahmenpaket ist in Phasen unterteilt. Phase eins startet im Landessüden und betrifft die Bezirke Jennersdorf und Güssing. „In einer ersten Phase soll in den Bezirken Jennersdorf und Güssing auch eine flächige Erschließung hinkünftig der bedarfsgesteuerten Verkehre etabliert werden – unter dem Titel: Burgenland Mobil, welcher durch die Verkehrsbetriebe Burgenland, aber auch in Kooperation mit den örtlichen Taxibetrieben, umgesetzt werden soll“, so Dorner.
Neue Verbindung Oberwart-Oberpullendorf geplant
In den späteren Phasen sind auch Bus-Achsen geplant, die die Bezirksvororte verbinden sollen. Zum Beispiel wird es eine neue Verbindung zwischen Oberwart und Oberpullendorf geben. Der Schülerverkehr ist von den neuen Plänen nicht betroffen und bleibt unverändert. Das neue Maßnahmenpaket richte sich nach den Wünschen der Bevölkerung und nach einer Umfrage, die im Rahmen der Gesamtverkehrsstrategie durchgeführt wurde.
Kosten: Sieben Millionen Euro
In dieser Befragung sei ganz klar herausgekommen, dass die überwiegende Mehrheit der Burgenländer und Burgenländerinnen für den Ausbau des Angebotes sind – versus der Reduktion eines Ticketpreises, sagte Dorner. Bis Juli 2022 soll dieses Vorhaben umgesetzt werden. Finanziert wird es vom Land Burgenland. Man rechnet mit Kosten von rund sieben Millionen Euro.
ÖVP und WK: „Ja, aber mit regionalen Betrieben“
ÖVP-Verkehrssprecher Georg Rosner freute sich, dass sich beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Burgenland endlich etwas bewegt: „Unverständlich ist aber, dass man weiter auf Verstaatlichung setzt und die privaten Betreiber im Stich lässt.“ Auch die Wirtschaftskammer sei für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, aber es sollten dafür bestehende Ressourcen genutzt werden, um Steuergeld zu sparen und um die regionalen Betriebe zu stärken, so WK-Vizepräsident und Fachgruppenobmann Martin Horvath.