Rudolf Anschober
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Politik

Respekt für Anschobers Entscheidung

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) hat am Dienstagvormittag seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt gegeben. Burgenländische Politiker reagierten mit Respekt für Anschobers Entscheidung.

Der Rücktritt tue ihm persönlich leid, er habe Rudi Anschober als sachorientierten, konstruktiven Minister schätzen gelernt, der sich der Pandemie mit großem persönlichen Einsatz entgegengestemmt habe, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ): „Dieses extreme Jahr wäre für jeden Gesundheitsminister aufreibend gewesen. Ich habe großen Respekt vor seiner Entscheidung.“ Auch Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) dankte Anschober für „seine unermüdliche Arbeit und seinen Einsatz zur Bekämpfung der Pandemie in den letzten Monaten“.

ÖVP: „Unermüdlicher Einsatz“

Die stellvertretende Generalsekretärin und ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz dankte am Dienstag dem scheidenden Bundesminister Rudi Anschober für die gute Zusammenarbeit und seinen unermüdlichen Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten. „Das letzte Jahr war für uns alle, aber vor allem für den Gesundheitsminister, durch die bedeutendste Pandemie des 21. Jahrhunderts geprägt“, so Schwarz, die dem Gesundheitsminister für die Zukunft alles Gute wünschte.

Petrik: „Höchster Respekt“ für Anschober

Die Arbeit von Gesundheitsminister Rudi Anschober sei immer von Dialogbereitschaft und Wertschätzung geprägt gewesen, so die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik, die Anschober auch von ihrer Arbeit im Bundesvorstand kennt. Anschober habe auch als Minister immer ein offenes Ohr für Anliegen aus den Bundesländern gehabt. Er habe in 15 Monaten mehr weitergebracht – etwa bei der Pflegereform oder der Kennzeichnung von Lebensmitteln – als andere in vielen Jahren", so Petrik, die Anschober „höchsten Respekt“ zollte.

FPÖ: Respekt und Kritik

Auch die FPÖ Burgenland nahm Anschobers Rücktritt „mit Respekt zur Kenntnis“. Zwar hinterlasse er nichts, was man ein geordnetes Feld nennen könnte, allerdings müsse man auch die menschliche Seite sehen und da sei es aufgrund seines gesundheitlichen Zustands nicht verwunderlich, dass er jetzt die Konsequenzen für sich ziehe, so FPÖ-Landesparteisekretär Christian Ries, der Anschober – vielleicht sogar zu viel – Gesprächsbereitschaft bescheinigte.

NEOS attestiert Anschober Verantwortungsbewusstsein

NEOS-Landessprecher Eduard Posch zeigte ebenfalls Verständnis für Anschobers Entscheidung. Er zolle Anschober Respekt für dieses Verantwortungsbewusstsein, das leider nicht allen in der Regierung gegeben sei. Der Rücktritt sei aber ein notwendiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie, man habe seit Herbst letzten Jahres gemerkt, dass Anschober die Zügel in seinem Ministerium nicht mehr in der Hand gehabt habe, so Posch. Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein müsse nun den Neustart im Pandemiemanagement rasch umsetzen.

Anschober: Pandemie macht keine Pause

Anschober hatte vor vier Wochen einen ersten Kreislaufkollaps gehabt, vergangene Woche einen zweiten. Die Republik brauche in dieser Gesundheitskrise einen Gesundheitsminister, der zu 100 Prozent fit ist, so Anschober bei seiner Rücktrittserklärung. Das sei er selbst nicht und werde es in den nächsten Wochen auch nicht werden. Die Pandemie mache keine Pause, deshalb könne auch der Gesundheitsminister keine Pause machen – mehr dazu in Anschober tritt zurück.