Die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Sauerbrunn ist ein überzeugendes Beispiel moderner Kirchenarchitektur. Ein heller Zentralraum, der Volksaltar ist in die Mitte gerückt. Priester und Kirchenvolk bilden eine Einheit ohne Barrieren – eine Forderung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Der Architekt Josef Patzelt setzte die Liturgiereform der 1960er Jahre in einer ganzen Reihe von Kirchenbauten kompromisslos um, sagte der Kunsthistoriker Helmut Prinke.
Das Kirchenvolk habe die ungewohnten, in Sichtbeton ausgeführten Bauten letztlich akzeptiert und wertgeschätzt. „Es war eine Periode, wo man mit neuen Materialien experimentiert und gearbeitet hat. Seitens der Bevölkerung hat man das akzeptiert und gesagt, man lebe in einer fortschrittlichen Welt – die Materialien ändern sich – also kann man auch die Gestalt eines Gebäudes ändern“ ,so Prinke.
Auch 20 evangelische Kirchen beschrieben
Die katholische Pfarrkirche in Bad Sauerbrunn wurde in den vergangenen Jahren umfassend saniert und in den Originalzustand zurückgesetzt. Aus der gleichen Zeit, aber noch viel radikaler ist die Osterkirche in Oberwart, ein international bekanntes Meisterwerk des Brutalismus. Die Osterkirche in Oberwart wurde nach den Plänen der Architekten Günther Domenig und Eilfried Huth gebaut. Auch sie wird in dem Buch „Kirchenbau im Burgenland 1921 – 2016“ beschrieben. Der Autor widmet sich darin auch 20 evangelischen Kirchen – darunter die Christuskirche in Stoob. Sie wurde Anfang der 1960er Jahren nach Plänen von Charlotte und Karl Pfeiler gebaut.