Chronik

Prinz Philip unterstützte Nationalpark Neusiedler See

Die Welt trauert um Prinz Philip, Ehemann von Queen Elisabeth in England. Prinz Philip war ein häufiger Gast in Österreich und hat auch immer wieder den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel besucht. Als Präsident des WWF wollte er sich für den Erhalt der Langen Lacke im Seewinkel einsetzen.

1984 machte der „Umwelt-Prinz“ als Präsident des „World Wide Fund For Nature“ (WWF) gegen das Donaukraftwerk Hainburg mobil, das von der SPÖ-FPÖ-Regierung unter Bundeskanzler Fred Sinowatz (SPÖ) damals noch forciert wurde. Der Besuch von Königin Elizabeth und Prinz Philip im Mai 1969 wurde als „Staatsbesuch des Jahres“ gefeiert. Der ORF übertrug die Ankunft des königlichen Ehepaares, das eine Staatsvisite von Bundespräsident Franz Jonas in London erwiderte, als großes Medienereignis in Österreich und der EBS (European Broadcasting Union).

In der Wiener Staatsoper, wo die englische Königin und ihr Gemahl eine Aufführung von Johann Strauss’ Operette „Die Fledermaus“ besuchten, soll Prinz Philip seiner Frau die Sprechrolle des „Froschs“ übersetzt haben. Der Prinzgemahl sprach hervorragend Deutsch. Neben Besichtigungen in Wien besuchten die Queen und Prinz Philip während ihres fünftägigen Besuchs auch Innsbruck, Salzburg und Graz. Prinz Philipp hatte deutsche Wurzeln und gab deshalb auch immer wieder Interviews auf Deutsch – auch dem ORF Burgenland.

Prinz Philip im Interview mit ORF-Burgenland-Redakteurin Martha Wedral im Jahr 1982

Setzte sich für „Lange Lacke “ ein

Nach einem Gastaufenthalt 1981 als Vorsitzender des FEI (Federation Equestre Internationale) war Prinz Philip nachher nur mehr in seiner Funktion als Präsident des WWF in Österreich zu Gast – unter anderem bei seinem nächsten Besuch im Jahr 1982, wo er sich für die Erhaltung des Gebiets „Lange Lacke“ im Seewinkel im Burgenland einsetzte. Er meinte, dass es die Hauptaufgabe des österreichischen WWF sei, dieses Gebiet zu schützen. Medienwirksamkeit erlangte dieser Aufenthalt Prinz Philips nicht zuletzt wegen seiner Teilnahme am Opernball.

Seine prominentesten Tätigkeiten in Österreich stehen wohl rund um den Kraftwerksbau in Hainburg. Mit seinem Einsatz im Mai 1984 trug er wesentlich dazu bei, dass es Ende des Jahres zu einer Besetzung der Stopfenreuther Au kam. Damit wurde der Bau des Kraftwerks in Hainburg verhindert.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Prinz Philip im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel
ORF
Prinz Philip im Nationalpark Neusiedler See- Seewinkel
Prinz Philip und LH Kery
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Prinz Philip mit dem damaligen Landeshauptmann Theodor Kery
Prinz Philip
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Prinz Philip

Kritisierte Kraftwerke

Sein nächster und letzter Besuch in Österreich fand im Oktober 1993 anlässlich des 30-jährigen Bestehens des WWF Österreich statt. Zu diesem Anlass bekräftigte er im Rahmen neuerlich aufflammender energiepolitischer Diskussionen seine Opposition gegen die Errichtung von Kraftwerken an der Donau. Prinz Philip formulierte einen leidenschaftlichen Appell für das „letzte Stück freier Donau“ und kritisierte das Vorgehen der Regierung unter dem damaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), die immer noch „Millionen Schilling in die Planung von Kraftwerken“ investierte. Dies, obwohl die Donau-Auen bereits durch das „Ramsar-Abkommen“ zum Schutz der Feuchtgebiete internationalem Schutz unterstellt waren. „Ich möchte eindeutig feststellen: Es gibt keine Kraftwerksvariante, die mit einem Nationalpark zu vereinbaren wäre.“

Ein Staatsbegräbnis soll es für Prinz Philipp nicht geben, er habe sich eine private Trauerfeier gewünscht – mehr dazu in Trauerfeier in Windsor mit Prinz Harry.