Obstbauer Adolf Nikles hatte eine anstrengende Nacht hinter sich, als er Freitagmorgen um 6.00 Uhr früh einen Rundgang in seinem Obstgarten machte. Denn bei seinen Kirschbäumen in Kukmirn brannten die Frostkerzen schon seit Stunden. Das Thermometer zeigte minus sieben Grad Celsius an. Kurz vor Sonnenaufgang rüstete der Obstbauer noch einmal nach. Die Funktion der Frostkerzen sei es, die Temperatur in der Anlage zu heben und dann in der Früh eine Russglocke über der Anlage zu halten, so Nikles.
Wintereinbruch zerstörte bereits Blüten
Anfang dieser Woche hatten Eis und Schnee bereits viele Blüten zerstört. Es habe jetzt wirklich ein Winterereignis gegeben, von Dienstag auf Mittwoch habe es Schneefall gegeben und da sei der Schnee auf den Blüten liegengeblieben, so Nikles.
Frostschutzberegnung als Nervenkitzel
Einen Kilometer von Nikles’ Obstgarten entfernte, hatte Gerald Zotter in seiner Apfelanlage bereits am Donnerstag vor Mitternacht die Frostschutzberegnung aktiviert. Dicke Eiszapfen hingen in der Früh von den Hagelnetzen. Für den Obstbauern war es ein Nervenkitzel, denn die eisbedeckte Anlage durfte unter der Last nicht zusammenbrechen. Wenn man nicht aufpasse und die Nächte zu kalt seien und das Eis am nächsten Morgen nicht schmelze, dann könne die Anlage kippen.
Die zarten Apfelblüten können aber nur mit Frostberegnung geschützt werden, sagt Zotter. Über den Blüten bilde sich ein Eis und dadurch seien die Blüten geschützt. Wie groß der Schaden heuer sein wird, können Gerald Zotter und Adolf Nikles noch nicht beziffern. Die Obstbauern blicken schon mit Sorge der nächsten Kaltfront entgegen.