Bis zu 90 Prozent der Tiere tragen das Pferdeherpesvirus in sich. Daher ist bei einem Ausbruch eine Quarantäne notwendig, die infizierten Tiere müssen von den gesunden getrennt behandelt und gesund gepflegt werden. Die Symptome reichen von Husten über Fieber und Augenentzündung bis zu neurologischen Schäden, bei denen die Tiere nicht mehr aufstehen können und eingeschläfert werden müssen. Bei dem Turnier in Valencia erkrankten sehr viele Pferde am Herpes-Virus. Da so viele betroffen waren und das Virus auch in weitere Länder von dort aus verschleppt wurde, gibt es nun den Turnierstopp. In Österreich gibt es derzeit nur Fälle in Tirol, die aber nicht im Zusammenhang mit diesem Turnier stehen.
Derzeit keine Fälle im Burgenland
Im Burgenland gibt es im Moment keine Fälle. Belinda Weinbauer vom Reitsportzentrum Pannonia in Sieggraben ist es wichtig, dass ihre Pferde geimpft sind. Ein Herpes-Ausbruch im Stall sei schon seit vielen Jahren ihre größte Horrorvorstellung, daher seien alle Pferde geimpft – halbjährlich – und es komme ihr auch kein nicht geimpftes Pferd in den Stall. Auch wenn die Impfung nicht zu 100 Prozent schützt, verläuft die Krankheit bei geimpften Tieren milder.
Steininger: Meist gar keine Impf-Nebenwirkungen
Beim Thema Impfen gibt es unterschiedliche Meinungen, Tierärztin Britta Steininger befürwortet die Impfung. Idealerweise versuche man einen Herdenschutz aufzubauen, das bedeute, man versuche, den gesamten Bestand zu impfen, um dadurch die Ausscheidung der Viren des Einzeltiers zu reduzieren. Sie habe in 15 Jahren kein Pferd erlebt, dass an einem Langzeitschaden nach einer Impfung gelitten habe. Wie nach jeder Impfung könne das Pferd ein, zwei Tage Fieber entwickeln. In den meisten Fällen hätten die Pferde aber gar keine Nebenwirkungen, so Steininger.
Ein Ausbruch von Pferdeherpes kann immer wieder bei Tieren vorkommen, die Stresssituationen ausgesetzt sind – egal ob im Freizeitbereich oder bei Turnierpferden. Im Vorjahr gab es im Südburgenland einen Reitstall mit kranken Tieren, die aber alle wieder gesund sind.