Die Devise ist klar: testen, testen, testen. Noch vor Ostern sollen jede Burgenländerin und jeder Burgenländer die Gelegenheit bekommen, sich selbst auf das Coronavirus zu testen, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Wir werden die bislang größte Screening-Aktion organisieren, um einen Beitrag zu einem möglichst sicheren Ostern zu leisten“, hieß es weiter.
Ab Gründonnerstag, dem 1. April, gilt im Burgenland, in Wien und in Niederösterreich ein Oster-Lockdown. Schon bis spätestens einen Tag davor werden 300.000 Selbst-Tests an die burgenländischen Gemeindeämter ausgeliefert. Für jeden Einwohner soll ein Gratis-Spucktest zur Verfügung stehen – die Verteilung übernehmen die Gemeindeämter. Spätestens am Karsamstag – 3. April – sollen dann alle einen Corona-Spucktest erhalten haben. Die Anwendung sei unkompliziert, einfach und schmerzfrei, hieß es vom Land Burgenland.
Spucktests weniger zuverlässig
Die erst seit kurzem verfügbaren Spucktests sind zwar praktisch und leisten ihren Beitrag gegen die Verbreitung des Coronavirus – umfassende Sicherheit bieten sie aber nicht. Neben den Gurgel- und Nasenbohrer-Tests gelten die Spucktests als weniger zuverlässig, weil die dabei entnommene Virusmenge relativ klein ist. Auch können nicht geschulte Personen den Test nicht immer korrekt durchführen. Es kann also sein, dass der Test negativ ist, obwohl die getestete Person eine CoV-Infektion hat. Als vergleichsweise gute Methode, den Antigentest vorzunehmen, gilt hingegen nach wie vor der Nasen-Rachen-Abstrich.
Umgekehrt führen auch professionell vorgenommene Nasen-Rachen-Abstriche häufig zu falsch positiven Ergebnissen. Zu Veranschaulichung: Seit November des Vorjahres sind im Burgenland 3.217 positive Antigen-Tests registriert worden. In der genaueren PCR-Untersuchung haben sich davon nur 1.853 als positiv erwiesen. Anders gesagt: 42 Prozent der zunächst positiv getesteten Personen hatten gar keine Coronavirus-Infektion. Diese Quote entspricht in etwa auch den Erfahrungen der Wiener Gesundheitsbehörden.
Bezirk Mattersburg und Oberwart stark betroffen
Was die aktuelle Corona-Situation betrifft, liegt der Fokus momentan auf dem Bezirk Mattersburg. Die 7-Tages-Inzidenz liegt dort bei 417 – österreichweit ist dieser Wert nur in Neunkirchen noch höher. Stark betroffen ist auch der Bezirk Oberwart mit einer Inzidenz von 386. Die Behörden wollen die Entwicklung beobachten.

Neuer Impfkoordinator
Um die Pandemie möglichst einzudämmen, ist nicht nur das regelmäßige Testen – sondern viel mehr auch das Impfen wichtig. Das Land Burgenland hat seit kurzem einen neuen Impfkoordinator. Markus Halwax – der Leiter der Landessicherheitszentrale und einer der Leiter des Koordinationsstabs Coronavirus – übernimmt von Nicole Schlaffer. Beraten wird Halwax vom Mediziner Herbert Weltler.