Das Dusika Stadion in Wien wurde Ende der 1970er Jahre erbaut und war seither vor allem für Leichtathletik und Bahnradsport in Verwendung. Die olympische Rundbahn aus Holz ist sogar die einzige in ganz Österreich. Doch im Herbst wird das Hallenstadion abgerissen und durch eine neue Arena ersetzt, jedoch ohne Radbahn. Für Verena Eberhardt war es definitiv ein Schock. „Wir haben zwar Gerüchte gehört, dass es aber im Olympiajahr passiert ist natürlich heftig“, so die Sportlerin.
Für die olympischen Spiele in diesem Jahr konnte sich Verena Eberhardt zwar nicht qualifizieren, 2024 will sie in den Bahnradbewerben aber dabei sein. Nur wo die Süburgenländerin bis dahin trainieren wird ist fraglich. „Meiner Meinung nach sollte schon jetzt eine andere Bahn stehen wenn sie wissen, dass diese hier abgerissen wird, das ist aber leider nicht der Fall. Es ist eine neue Bahn in Planung, wo sie dann ist: keine Ahnung. Es ist von St. Pölten oder Graz die Rede, vielleicht ist es wieder Wien. Egal wo, es ist wichtig, dass es in Österreich wieder eine Bahn gibt“, so Eberhardt.
Profis trainieren im Ausland
Bis zum Neubau einer Bahn in Österreich muss Verena Eberhardt mit ihren Nationalteam-Kollegen ins Ausland ausweichen. Berlin, Italien oder Mallorca sind gefragte Ziele für Trainingslager. Das Problem der fehlenden Radbahn betrifft aber weniger die Spitzensportler. „Es geht um den Nachwuchs – die Kinder im Alter von zwölf oder 13 Jahren – die damit beginnen. Die können eben nur auf einer Bahn das Bahnradfahren lernen. Die werden jetzt nicht in der Welt herumreisen, um das wo zu lernen“, so Olympia-Teilnehmer Andreas Müller.
Bleibt bei Bahnradsport
Für Verena Eberhardt, die seit ihren Anfängen beim RSC Südburgenland im Dusika Stadion trainierte, ist der Abriss natürlich auch mit Emotionen verbunden. Alleine 30 österreichische Meistertitel hat sie auf dieser Bahn geholt. Daher kommt es trotz Abriss nicht in Frage, sich vermehrt auf Straßenrennen zu fokussieren.
„Ich bin aber einfach besser auf der Bahn und deshalb wird nach wie vor der Fokus da bleiben. Ich werde weiter Europa- und Weltmeisterschaften auf der Bahn absolvieren – aktuell wird der Fokus also auf der Bahn bleiben“, so Eberhardt. Der letzte Wunsch ans Dusika wäre, zumindest noch die österreichischen Meisterschaften in diesem Jahr austragen zu können.