Suche nach Gräbern jüdischer NS-Opfer in Rechnitz
APA/Verein RE.F.U.G.I.U.S
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Chronik

Neuerliche Suche nach NS-Opfern ab April

In Rechnitz (Bezirk Oberwart) soll ab April wieder nach den Gräbern der 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter gesucht werden, die im März 1945 von Nationalsozialisten ermordet wurden. Das teilte der Verein RE.F.U.G.I.U.S am Sonntag mit.

Die neuerlichen Grabungen sollen rund um den Monatsbeginn starten, sagte Walter Reiss vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. Derzeit würden die Proben von Grabungen im vergangenen September analysiert. Bei diesen wurden Patronen und das Skelett eines gefallenen deutschen Soldaten gefunden – mehr dazu in Gefallener deutscher Soldat gefunden.

Grabungsstandort noch nicht bekannt

„Sie werden genauer untersucht. Es ist aber nicht zu viel zu erwarten“, sagte Reiss. Bei dem Skelett, das in einem ehemaligen Panzergraben gefunden wurde, dürfte es sich um einen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg handeln, der in einer Stellung gefallen ist. Auf welcher Fläche die neuen Grabungen ab April erfolgen, sei derzeit noch nicht bekannt. Außerdem müsse man die Witterung im Auge behalten, weil diese Einfluss auf den Boden habe, sagte Reiss.

Kreuzstadl in Rechnitz
ORF
Im Bereich rund um den sogenannten Kreuzstadel wird seit mehr als fünf Jahrzehnten nach den Opfern gesucht

Suche läuft seit mehr als 50 Jahren

In Rechnitz wird seit 1969 mit verschiedensten Methoden nach den 180 ermordeten jüdischen Zwangsarbeitern gesucht – bisher wurden ihre Gräber nicht gefunden. Durchgeführt wird die Suche von der Abteilung Archäologie des Bundesdenkmalamtes und der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie. Das Land Burgenland ist Finanzierungspartner. Die Verdachtsfläche ist rund 89 Hektar groß, was ungefähr 120 Fußballfeldern entspricht.