Feuerwehreinsatz
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Chronik

Impfung: Feuerwehren nominieren Mitglieder

Die Freiwilligen Feuerwehren im Land kämpfen schon seit Wochen um CoV-Impfungen. Sie wurden im Impfplan zurückgereiht, was bei den Einsatzkräften auf wenig Verständnis stößt. Das Land hat bisher auf den nationalen Impfplan verwiesen, an die Feuerwehren geht dieser Tage allerdings ein Schreiben zur Bedarfserhebung.

Ein Schreiben vom Landesfeuerwehrkommando ergeht aktuell an alle Feuerwehren im Land. Darin steht: Jede Wehr kann 15 Mitglieder nominieren, die schnellstmöglich geimpft werden sollen. Impftermin gibt es noch keinen, denn noch fehlt es an Impfstoff, so Feuerwehrlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ). „Wir sind abhängig davon, wie viel Impfstoffe wir bekommen. Wir haben im Burgenland immer gesagt, dass wir uns an den nationalen Impfplan halten. Es ist auch jetzt die neue Information eingelangt, dass Bundesheer und Polizei nach hinten gereiht wurden. Hier werden wir jetzt nicht verlangen, dass die Feuerwehr vorher geimpft wird, sondern das soll aus unserer Sicht auf einer Stufe sein.“

Coronatest FF
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Vor den Übungen testen die Feuerwehren

Kommandanten sollen Mitglieder nominieren

Nun ist die Feuerwehr zwar wieder mit anderen Blaulichtorganisationen gleichgestellt, doch die sind nach neuestem Stand alle erst später dran. Gehofft haben die Feuerwehren auf mehr, doch sie haben Verständnis, so Bezirksfeuerwehrsprecher Günter Prünner. Ausgesucht werden die Mitglieder nun vor allem danach, wer in letzter Zeit am häufigsten bei Übungen und Einsätzen war. „Da wird jeder Feuerwehrkommandant gefragt sein, die Leute auszusuchen, die halt am relevantesten für die Einsätze sind, damit die Einsätze dann wirklich gut über die Bühne gehen können“, so Prünner.

Sicherheitskonzepte für Einsätze

Generell ertönen die Feuerwehrsirenen im Land aktuell seltener, nicht nur weil es Coronavirus-bedingt weniger Einsätze gibt, sondern viele Wehren haben ihre Alarmpläne umgestellt – aus Sicherheitsgründen. Vor Übungen wird regelmäßig getestet. Damit nicht zu viele Feuerwehrmänner und -frauen aufeinander treffen, wird bei kleineren Einsätzen immer nur eine Gruppe alarmiert. Doch sobald die volle Mannschaftsstärke gebraucht wird, rücken alle aus. Maske, Gummi-Handschuhe und Abstand halten – daran müssen die Einsatzkräfte nun zusätzlich denken, während sie Schere, Spreizer und Wasserpumpe bedienen.

„Bei den diversen Einsätzen ist es natürlich sehr schwer zu arbeiten, weil doch – zusätzlich zu dem hohen Stresspegel bei der Alarmierung wenn es sich um eine Menschenrettung handelt – diese ganze Covid-19-Thematik auf uns zukommt – und wir entsprechend auch hier Maßnahmen setzen müssen, damit wir unser eigenes Leben entsprechend schützen“, so der Kommandant der Feuerwehr Oslip Harald Nakovich.

Feuerwehr, Übung
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Die Feuerwehren müssen regelmäßig für den Ernstfall üben

Helfen mit Vorsicht

Viele Geräte der Feuerwehr sind groß, schwer und mittlerweile hoch komplex. Damit die Einsatzkräfte schnell und sicher reagieren können, müssen sie regelmäßig üben und trainieren. Denn beim Einsatz muss dann jeder Handgriff sitzen. 17.000 Burgenländerinnen und Burgenländer engagieren sich bei der freiwilligen Feuerwehr. Der Wunsch zu helfen ist groß, auch wenn das Coronavirus einiges verändert hat.

„Es hat persönlich viel verändert, weil wir doch teilweise bei Einsätzen – vor allem Verkehrsunfällen – sehr nah bei fremden Personen sind. Da hat man teilweise Bedenken, wie viel Abstand man nimmt, wie man sich verhält und ob man ausreichend geschützt ist“, so Günter Fröhlich von der Feuerwehr Oslip.